Schönau Soziale Verantwortung wahrnehmen

Markgräfler Tagblatt
Die Umbaupläne für die aktuelle Flüchtlingsunterkunft hat der Schönauer Gemeinderat am Montag abgesegnet. Foto: Peter Schwendele Foto: Markgräfler Tagblatt

Gemeinderat: Umbaupläne für die bisherige Gemeinschaftsunterkunft in Schönau gebilligt

Grundsätzlich einverstanden zeigte sich der Gemeinderat Schönau in seiner Sitzung am Montag mit den Umbauplänen, die die Stadtverwaltung für das bisher noch als Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge genutzte Gebäude im Ortsteil Brand vorgelegt hat. „Wir wollen keine Luxussanierung, aber wir müssen unsere soziale Verantwortung wahrnehmen“, sagte Bürgermeister Peter Schelshorn.

Von Peter Schwendele

Schönau. Die Gemeinschaftsunterkunft wird bekanntlich im Oktober aufgelöst. Nach einer Umbauphase soll das Gebäude dann nicht mehr ausschließlich für Flüchtlinge, sondern grundsätzlich für soziale Gruppen zur Verfügung stehen, die ihren Wohnungsbedarf nicht beziehungsweise nur schwer am freien Wohnungsmarkt dekken können.

Bauamtsleiter Klaus Steine-brunner stellte den Räten, die sich bei einem Vor-Ort-Termin Ende Juni selbst ein Bild von dem Gebäude gemacht hatten, die Eckpunkte des Konzepts vor. Sinnvoll sei es, stark genutzte und in Mitleidenschaft gezogene Teile des Gebäudes, wie etwa die Koch- und Sanitärbereiche, in den Rohbauzustand zu versetzen. Generell strebe man einfache und robuste Standards an. Ziel müsse es sein, im Gegensatz zur aktuellen Nutzung abgeschlossene Wohnungen zu schaffen. „Das bringt Lebensqualität“, sagte Steinebrunner; gleichzeitig werde so dafür gesorgt, dass das Verantwortungsbewusstsein für die Räume und auch für die Energienutzung (eigene Zähler) steige.

Geplant ist, das Ganze so zu organisieren, dass im Erdgeschoss und im Obergeschoss sechs separate Wohnungen entstehen, in denen bis zu 40 Menschen untergebracht werden können. Für das Untergeschoss empfiehlt die Verwaltung einen Anbau, so dass dort zwei Wohnungen eingerichtet werden können. Diese könnten auch als Puffer für unvorhergesehene Situationen dienen (etwa Obdachlosenunterbringung).

Der Eingriff in die Tragstruktur des Gebäudes soll möglichst gering gehalten werden. Satellitenschüsseln an der Außenwand soll es nach einem neuen Anstrich nicht mehr geben. Schaffen will man dagegen einfache abschließbare Unterstellmöglichkeiten im Außenbereich. Balkone sollen nicht gesetzt werden.

Mit diesen Vorgaben sei ein Umbau günstiger zu machen als ein Neubau, hielt Bauamtsleiter Steinebrunner fest. Man strebe ein ganz normales Gebäude an, „aber wir wollen es nicht so machen, dass die Menschen, die dort wohnen, auch gern drin bleiben“, stellte Bürgermeister Schelshorn klar. Aktuell jedenfalls stelle das Gebäude am Ortseingang keine Werbung für die Stadt dar.

Der Gemeinderat beschloss einstimmig, einen unabhängigen Planer damit zu beauftragen, das vorliegende Konzept näher auszuarbeiten (oder ein anderes Konzept vorzuschlagen). Des Weiteren sollen die anfallenden Kosten ermittelt werden. „Wir stehen in der Verantwortung, dass wir für sozial Schwache etwas vorhalten“, fasste Christine Garbe-Thoma (FW) die Haltung des Gremiums zusammen.

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