Schönau „Sprachschule“ der witzigen Art

Markgräfler Tagblatt
Florian Schroeder (links) und Volkmar Staub sezierten das ablaufende Jahr 2016. Foto: Heiner Fabry Foto: Markgräfler Tagblatt

Kabarett: Volkmar Staub und Florian Schroeder bieten bei der EWS einen humorvollen Jahresrückblick

„Herzlich willkommen zur letzten Kulturveranstaltung in der Kulturhalle der EWS“, begrüßte EWS-Vorstand Rolf Wetzel am Donnerstag die Gäste in der bis auf den letzten Platz gefüllten Örtlichkeit. Denn die alte Kulturhalle wird 2017 einem Neubau der EWS weichen, der natürlich auch eine moderne Kulturhalle beinhalten wird.

Schönau (hf). Die letzte Veranstaltung in der gewohnten Form war den Kabarettisten Volkmar Staub und Florian Schroeder vorbehalten, die in ihrem Programm das Jahr 2016 Revue passieren ließen. Als Start wurde eine kabarettistisch verfremdete Ansprache an das deutsche Volk von „president elect“ Donald Trump eingespielt, in der viele der unsäglichen Äußerungen des neuen US-Präsidenten in einem amerikanisch-deutschen Kauderwelsch vorgetragen wurden. „Donald Trump hat sein Deutsch halt bei Günter Oettinger gelernt“, erklärte Schroeder.

Volkmar Staub produzierte sich als Winfried Kretschmann in einer Ansprache an seine baden-württembergischen Landsleute. Das Wahlergebnis habe ja in erster Linie seiner Person gegolten, ließ der Landesvater wissen, es habe sich sozusagen um eine „Win-Win-fried“ Situation gehandelt. Sicher hätte man gerne eine Ampelkoalition gebildet, erklärte Staub/Kretschmann, aber da die FDP nicht mitgespielt habe, sei man verfahren wie bei der Kehrwoche: „Wir haben die Gelben Säcke am Straßenrand stehen gelassen.“

Die beiden Kabarettisten nahmen auch den türkischen Ministerpräsidenten Erdogan aufs Korn. Doch ihr Kollege Jan Böhmermann kam ebenfalls nicht ohne Kritik davon. „Zuerst das Gedicht veröffentlichen, dann erstmal abtauchen, und nachher nicht den Arsch in der Hose haben und konsequent bei den Aussagen bleiben – das hätte man auch anders machen können“, bemerkte Staub.

Zu wahren Höchstleitungen inspirierte die beiden Satiriker Günter Oettinger. Dass manche Politiker in einer Satire nicht überboten, ja nicht einmal erreicht werden können, wurde deutlich, als die Entschuldigungsrede des EU-Kommissars im Original (auf Oettinger-„Englisch“) eingeblendet wurde. Die Heiterkeit im Saal kannte keine Grenzen, als Staub und Schroeder in einer Szene vor dem Toilettenspiegel die beiden „Seelen in Oettingers Brust“ im Dialog zeigten und miteinander diskutieren ließen. Wenn er erst einmal Haushalts-Kommissar sei, werde man in Europa schon merken, „Ssat wiss mi is no good cherry eating“, kündigte Oettingers Seele 2 an.

Das weitere Programm war ein wahres Feuerwerk an parodistischen Elementen, das von den Gästen begeistert gefeiert wurde, etwa Staubs „Winnetou“, der seinen roten Brüdern mit Nachdruck eine rot-rot-grüne Alternative ans Herz legte. Relativiert wurde auch die Terrorgefahr – mit folgender Erkenntnis: „In Deutschland sterben pro Jahr fast so viele Menschen an Fischgräten, wie seit 2011 im Westen durch Terrorangriffe gestorben sind“.

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