Endlich Licht ins Dunkel eines nach wie vor ungeklärten Geheimnisses bringen – dieses Ziel wird von den Freunden des Schönauer Klösterle-Vereins nach wie vor vehement verfolgt. Daher machten sich Mitglieder und Interessierte am Sonntag mit Ingo Braun und Rolf Berger auf die Spuren des hoch über Schönau gelegenen „Haideck“. Schönau (ue). Der Förderverein des Schönauer Klösterle-Heimatmuseums ist felsenfest davon überzeugt, dass es auf dem „Haideck“ früher so etwas wie eine „Siedlung“ oder zumindest einen „Flucht- oder Rückzugsort“ für die Menschen gegeben haben muss. Auch wenn für diese Annahme bis heute die eindeutigen Beweise (noch) fehlen, sind auf und rund um die felsige Erhebung nordöstlich von Schönau deutliche Hinweise auf Veränderungen zu erkennen, die keinesfalls mit dem natürlichen Verlauf des vorhandenen Geländes zu erklären sind. Rund um den „Haideck“ – übrigens ein Name, der, wie vermutet wird, auf eine bereits sehr frühe Siedlung an dieser Stelle hindeutet – zieht sich ein augenfällig von Menschenhand geschaffener Wallgraben, dessen Verlauf recht gut erkennbar ist. Da es sich um einen Graben handelt, der an einem Steilfelsen endet, kann davon ausgegangen werden, dass dieser irgendwann von Menschenhand als natürlicher Schutzwall geschaffen wurde. Für diese Annahme sprechen ebenfalls die terrassenförmig angelegten Plätze an den Hängen. Auch wenn vieles heute noch überwiegend im Dunkeln liegt, gibt es inzwischen etliche Hinweise auf eine mögliche frühe Besiedelung an dieser exponierten Stelle. Interessant wäre es aus Sicht von Rolf Berger herauszufinden, ob es sich um eine keltische Anlage, also vor der Zeit Christi, oder um eine Anlage von Germanischen Stämmen (nach Christus) handelt. Wie bei den am Sonntag durchgeführten Exkursionen auf das „Haideck-Gelände“ von Ingo Braun zu erfahren war, lieferte Gemeinderat Bruno Lais bereits in den 80er-Jahren, als er mit dem Flugzeug die Erhebung überflog, erste Hinweise auf eine mögliche „Besiedelung“. Die von Lais mit dem bloßen Auge gemachten Beobachtungen wurden dann durch spätere Luftaufnahmen bestätigt. Weitere Beweise entdeckte einige Jahre später ein Gaststudent aus den USA, als er auf dem „Haideck“ auf eigene Faust auf Spurensuche ging. Ingo Braun erinnert sich: Tatsächlich fand der Archäologie-Student dort zwei alte Tonscherben. Leider habe man es damals versäumt, die Beschaffenheit sowie das Alter der aufgefundenen historischen Stücke genau untersuchen zu lassen. Zumindest hätte man dadurch wichtige Anhaltspunkte gehabt, aus welcher Zeit die Fundstücke stammen. Leider gelten diese Scherben heute als „verschollen“. Sehr aufschlussreich war am Wochenende auch ein Vortrag zum Thema „Haideck“ mit Archäologin Maren Siegmann aus Efringen-Kirchen im „Klösterle“, bei dem die erfahrene Expertin aus wissenschaftlicher Sicht verschiedene Theorien unter die Lupe nahm. Die Mitglieder des Fördervereins „Klösterle“ mit ihrer Vorsitzenden Christine Stiegeler beteuerten, weiterhin an der Sache „Haideck“ dranzubleiben.