Schönau Unbeirrbarer und mitreißender Kämpfer

Markgräfler Tagblatt
Jochen Stay, Anti-Atom-Aktivist der ersten Stunde, freut sich über seine Auszeichnung als Stromrebell 2015.. Foto: Heiner Fabry Foto: Markgräfler Tagblatt

Jochen Stay, Anti-Atom-Aktivist der ersten Stunde, ist Stromrebell 2015

Schönau (hf). Am Freitag wurde im Rahmen der Schönauer Stromtage wieder der Ehrenpreis der Schönauer-Energie-Initiativen – der Stromrebell – verliehen. Der elfte „Rebell“, der diese Auszeichnung erhielt, ist Jochen Stay, Anti-Atom-Aktivist der ersten Stunde.

Die Auszeichnung wird seit 2005 vom FuSS (Förderverein für umweltfreundliche Stromverteilung und Energieerzeugung Schönau) verliehen. „Mit Jochen Stay zeichnen wir einen Apo- und Anti-AKW-Aktivisten der ersten Stunde aus, der sich in seinem konsequenten Engagement nie hat beirren lassen und der immer seine ganze Kraft für eine Zukunft ohne Atomenergie eingesetzt hat“, erklärte Ursula Sladek in ihrer Laudatio. „Jochen Stay ist ein unermüdlicher, unbeirrbarer und mitreißender Kämpfer für eine Zukunft ohne Atomenergie, der in seinen vielen Aktionen immer gewaltfrei blieb“, so Sladek weiter.

Seit seinem fünfzehnten Lebensjahr ist Jochen Stay aktiv, zuerst in der Friedensbewegung und der so genannten Apo (Außerparlamentarischen Opposition), später in der Anti-Atom-Bewegung. Er war dabei beim Widerstand gegen die Wiederaufbereitungsanlage Wackersdorf, protestierte gegen den Nato-Doppelbeschluss und dann gegen die AKW in Biblis, Philippsburg, Obrigheim und Neckarwestheim. 1992 zog er ins Wendland und schloss sich der Initiative „X-tausendmal-quer“ an. Seit 2008 kämpft Jochen Stay mit der Organisation „.ausgestrahlt“ gegen Laufzeitverlängerungen für Atomkraftwerke und organisierte 2010 und 2011 Menschenketten, an denen in Berlin 100 000 und in Neckarwestheim 60 000 Menschen teilnahmen. Nach dem Super-GAU in Fukushima mobilisierte „.ausgestrahlt“ in Großdemonstrationen rund 250 000 Menschen.

In seiner kurzen Dankesrede schlug Jochen Stay den Bogen von der Anti-Atom-Bewegung zur EWS in Schönau. „Die EWS hat uns allen gezeigt, dass Protest nötig und sinnvoll ist, dass wir dann aber gemeinsam auch Alternativen aufbauen müssen.“ Mit Bezug zum oft zitierten „Schönauer Gefühl“ meinte er, die EWS habe gezeigt, dass man sich große Ziele setzen und den Mut haben muss, an die Verwirklichung dieser Ziele zu glauben und dafür zu arbeiten.

Und der Preisträger schloss mit den Worten: „Wenn sich die Kleinen und scheinbar Ohnmächtigen zusammenschließen, haben es die großen und scheinbar Mächtigen ungeheuer schwer, ihren Willen durchzusetzen.“

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