Weshalb wählte Uthe diese Worte, weshalb sind diese Urkunden derart bedeutsam? „Sie sind älter als alle Schönauer Häuser und Gebäude“, sagte der Kreisarchivar, außerdem „werfen sie ein Licht auf die Zeit des Mittelalters – die Lebenswelt, die Rechtshändel, Kriegskosten, Privilegien und so weiter“, bilanzierte Oliver Uthe beim Überblicken der Dokumente. Da Kirchenbücher erst ab dem Jahr 1639 vorhanden seien, würden die Schönauer Dokumente darüber hinaus nun auch Auskünfte für familiengeschichtliche Nachforschungen über die Zeit davor geben, malte der Historiker aus.
Komplex und vielfältig seien die Inhalte der Urkunden, erzählte Oliver Uthe weiter. Neben juristischen Verträgen und politischen Abmachungen (geschlossen meist zwischen der Herrschaft im Kloster Sankt Blasien und der Genossenschaft der Talbewohner), gehe es in den Schriftstücken „meistens um Geld“, so Uthe. „Die Urkunden betreffen Abgaben, Steuern, die Zustimmung zu Immobilien- und Zinsgeschäften und Allmende-Nutzen“, bilanzierte der Kreisarchivar.
Was jetzt aus den Originaldokumenten wird, ist noch offen. Bürgermeister Peter Schelshorn erläuterte, dass der Urkundenbestand als Leihgabe an das Generallandesarchiv nach Karlsruhe gehen könnte, dies habe ihm der Kreisarchivar wegen der professionellen Aufbewahrung vorgeschlagen. Die Entscheidung darüber müsse aber der Gemeinderat treffen, so Schelshorn. Auch ein Verbleib in Schönau sei unter gewissen Umständen denkbar.