Schönau Wieden achtet auf die Linientreue

Markgräfler Tagblatt
Der Spitzenbulle von Klaus Kiefer aus Aitern (rechts) wurde an die Gemeinde Münstertal verkauft. Foto: Verena Wehrle Foto: Markgräfler Tagblatt

Hinterwälder-Herbstversteigerung in Schönau / Gemeinde Münstertal kauft Spitzenbullen

Schönau (vw). Bei der Hinterwälder-Herbstversteigerung am Freitagnachmittag in Schönau wurden die prächtigen Tiere wieder durch die Manege geführt. Vier Jungbullen und drei Rinder wurden nach der Körung zur Versteigerung vorgeführt. „Nutzt die Möglichkeit, so dass keiner mit dem leeren Viehwagen heim muss“, warb Fredi Preiser von der Rinderunion Baden-Württemberg.

Der Spitzenbulle kam – wie man es in Kreisen der Züchter schon fast gewohnt ist – mal wieder von Klaus Kiefer aus Aitern. Versteigerer Fredi Preiser hob die sehr gute tägliche Zunahme hervor, was für den Wert des Tieres eine große Rolle spielt. „Er sollte das Geld wert sein, sofern es von der Linie passt“, sagte Preiser. Für den Startpreis von 1400 Euro wurde Silhum aus Aitern dann auch verkauft und zwar an die Gemeinde Münstertal.

Doch Münstertal war nicht die einzige Gemeinde, die an diesem Tag kräftig mitbot. Auch Wiedens Bürgermeister Berthold Klingele stand am Rand der Manege und schaute sich die Tiere ganz genau an. Bei Silanax, einem schön ausgeprägten Bullen von Hubert Schätzle aus Präg, hob Klingele dann die gelbe Tafel hoch und erhielt den Zuschlag. Für 1400 Euro wurde das Tier an die Gemeinde Wieden verkauft.

Seitdem die Zuchtviehhaltung keine Pflichtaufgabe der Gemeinden mehr ist, gebe es auch nur noch sehr wenige Gemeinden, die sich darum bemühen, erzählte Klingele. Die Gemeinde Wieden hingegen züchtet noch Hinterwälder schon allein aus Gründen der Arterhaltung. Ein Landwirt züchtet die Tiere im Auftrag der Gemeinde. Bei der Versteigerung achtete Klingele ganz besonders auf die Linientreue, soll heißen, dass der Bulle auch gut zu den anderen Tieren des Halters passt.

Hubert Schätzle aus Präg verkaufte einen weiteren Bullen. Für 1300 Euro ging dieser an Benedikt Schmidt aus dem Kleinen Wiesental. Der anerkannte Bio-Betrieb von Ewald Kiefer aus Fröhnd verkaufte ebenfalls einen Bullen, der eher durch die Manege tänzelte als lief. Für den erst im Januar geborenen Bullen gab es entsprechend seines Alters einen Startpreis von 1000 Euro, und zum einzigen Mal an diesem Tag waren gleich mehrere Bieter interessiert. So wurde der Preis in 50-Euro-Schritten in die Höhe getrieben - bis Familie Struck aus Fulda den Zuschlag für 1350 Euro erhielt. Die Familie hatte die weiteste Anreise und war extra nach Schönau gereist, um einen Hinterwälderbullen zu bekommen . Der Bulle wird bei dieser Familie wohl immer gut versorgt werden, denn Frau Struck ist Tierärztin.

Dann wurden die weiblichen Tiere vorgestellt. Klaus Kiefer aus Aitern zeigte gleich drei seiner jungen Rinder, die jedoch alle nicht verkauft wurden. Schließlich wurde noch eine Besonderheit vorgestellt: Ein männliches „Fresserle“ von Arnold Schelb aus Obermünstertal. Das Tier heißt so, weil es keine Milch mehr von der Mutter trinkt, sich mit seinen sechs Monaten in der Entwicklung aber noch zwischen Kalb und Bulle befindet. Für 500 Euro wurde das Tier in den hohen Norden verkauft.

Von den Tieren, die an diesem Tag nicht verkauft wurden, werden Bilder und Katalog ins Internet gestellt, wo man sich unter www.rind-bw.de informieren kann.

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