Pro Jahr würden im Landkreis Lörrach rund zehn Millionen Euro an Fördermitteln ausgeschüttet, so die neue Fachbereichsleiterin Landwirtschaft und Naturschutz, Gertraud Lohrmann. Die Beratung der jährlich 1400 Antragsteller mit 5200 Einzelanträgen stelle einen Arbeitsschwerpunkt des Landwirtschaftsamts dar. In Stichproben müssten laut Vorschrift zehn Prozent der Antragsteller intensiv kontrolliert werden. Flächen müssten mittlerweile quadratmetergenau angegeben werden, was bei den Steillagen besonders schwierig sei. Kleinste Abweichungen hätten Nachprüfungen zur Folge, monierte BLHV-Vertreter Zimmermann. Für die meist kleineren Betriebe im Landkreis sei diese Bürokratie ein zusätzliches Hemmnis. Durch den allgemeinen Preisverfall hätten die Landwirte bereits im Schnitt 28 Prozent weniger Einkommen.
Waltraud Lohrmann sieht in der Direktvermarktung ein wichtiges Instrument für die landwirtschaftlichen Betriebe, sich von Marktschwankungen und dem Preisdruck der großen Discounter unabhängiger zu machen. Im Zuge des Aufbaus des Biosphärengebiets würde sie mit dem Landwirtschaftsamt hier gerne einen neuen Schwerpunkt setzen.
Auch Manfred Knobel hofft, dass mit dem Aufbau des Biosphärengebiets das Qualitätsbewusstsein der Kunden weiter steigt. Bisher sei es nicht immer einfach, die Mehrkosten für teures Biofutter und aufwendigere Haltungsformen an den Endverbraucher weiterzugeben.