Kinderschutzbund: Verein ist auf Spenden angewiesen / Tagesmütter gefragt wie nie
Familienpaten, Tagesmütter, Trauergruppen für Kinder- und Jugendliche – die Tätigkeiten des Kinderschutzbundes (KSB) sind vielseitig und wichtig, wie die Berichte in der Generalversammlung zeigten.
Schopfheim (sat). Das Vorstandsteam und die 58 Ehrenamtlichen haben viel geleistet und wollen dies auch beibehalten: „Es gibt noch viel zu tun“, so der Tenor.
Beim Projekt Familienpaten betreute der Verein vergangenes Jahr 49 Familien mit 103 Kindern in schwierigen Lebenslagen. Zum Glück habe man 18 neue Paten ausbilden und somit auf insgesamt 44 zurückgreifen können, erklärte Projektleiterin Ute Bokelmann. Familienpaten sind auch in Flüchtlingsfamilien im Einsatz. Ehrenamt
Ohne Ehrenamt wäre die Arbeit des KSB gar nicht möglich, wie Geschäftsstellenleiterin Anna Homberg aufzeigte: Von den 92 Mitarbeitern seien 58 ehrenamtlich tätig, die 2015 insgesamt 5530 Stunden leisteten. Fest angestellt sind lediglich Anna Homberg und die zwei Teilzeitkräfte Ute Bokelmann und Kirsten Trefzger.
Tagesmütter sind gefragt wie nie: Im Jahr 2015 haben die 44 Tagespflegepersonen im Vermittlungsgebiet zwischen Todtnau und Steinen 151 Kinder betreut. Kinder- und Jugendtelefon
82 Standorte der „Nummer gegen Kummer“ gibt es in Deutschland – und eine davon ist in der Markgrafenstadt. Zwar nimmt die Zahl der Beratungsgespräche seit fünf Jahren ab, dennoch führten die 19 Berater am Kinder- und Jugendtelefon 1285 Gespräche.
An acht Grund- und Förderschule unterstützen 19 Honorarkräfte und eine Ehrenamtliche im vergangenen Jahr 133 Kinder bei den Hausaufgaben. Elternkurse
Angelika Kölble bietet Kurse für Eltern von Kindern zwischen zwei und neun Jahren an, in denen es zum Beispiel um Werte und richtige Kommunikation geht. Erstmals hat sie einen Kurs für Eltern mit Kindern in der Pubertät angeboten. Babysitter
Bei Nina Thömmes lernten 37 Mädchen den richtigen Umgang mit Kindern und wurden zu Babysittern ausgebildet. Die Vermittlung erfolgt dann über die Geschäftsstelle. „Ich habe wöchentlich ein bis zwei Anfragen“, sagte Anna Homberg, wobei es dabei meist nicht um Babys, sondern um Kinder im Alter von fünf bis acht Jahren ging. Trauergruppe
Ein tolles Projekt, das jedoch die Finanzen des Vereins ziemlich belastete, ist die Begleitung von Kindern und Jugendlichen durch Zeiten vom Abschied und Trauer. Nina Thömmes nähert sich mit Hilfe ihres Hundes Pekko den Gefühlen der Kinder und hilft ihnen, den Verlust eines geliebten Menschens zu verarbeiten. 2015 waren dies zwölf Kinder in vier Kleingruppen, Tendenz steigend. Finanzen
Wie der Kassenbericht von Schatzmeister Matthias Schröer zeigte, kann die Finanzierung der Trauergruppen künftig nur durch weitere Spenden erfolgen. Doch auch das Jubiläumsfest zu „30 Jahre KSB“ und die notwendige Aufstockung der Festangestellten habe die Vereinskasse belastet, sodass Schröer mit einem Minus abrechnen musste. „Die Finanzierung des laufenden Betriebs ist gesichert, aber wir müssen uns noch verstärkt um Spenden kümmern“, sagte Vorsitzende Heidi Schmieding.
Unterstützung bekam sie von Stadträtin Heidi Malnati, die dem Verein und seinen 180 Mitgliedern für die „wertvolle Arbeit“ dankte. Wahlen
In ihren Ämtern bestätigt wurden Heidi Schmieding (Vorsitzende), Robert Thömmes (zweiter Vorsitzender), Matthias Schröer (Schatzmeister) und Frank Breipohl (Schriftführer). Neue Beisitzerinnen sind Inge Pfuhl und Ellen Schröer-Tretzack, Kassenprüfer bleiben Johannes Nöltner und Günther Kranz.
Weitere Informationen: www.kinderschutzbund-schopfheim.de
