Schopfheim Aufräumen in Justitias Hinterhof

Markgräfler Tagblatt

Letzter Abschnitt der Bodensanierung beim Amtsgericht läuft / 

Von Werner Müller

Schopfheim. Bagger und Paragrafen: Im Amtsgericht haben dieser Tage nicht, wie sonst üblich, nur die Juristen jede Menge Arbeit, sondern auch Baumaschinen und Bauarbeiter. Der Grund ist erneut ein Bodenaustausch.

Es ist bereits der dritte seiner Art. Nachdem das Landratsamt als Untere Umweltschutzbehörde bereits das Erdreich auf der Nordseite, links und rechts vom Haupteingang, hat austauschen lassen – das Fällen der beiden stattlichen Linden mitinbegriffen –, geht die Buddelei jetzt auf der Südseite, im Hof des Gerichtsgebäudes, in die nächste Runde.

Es ist denn auch die letzte, wie Harald Klemm betont. Der Architekt koordiniert im Auftrag der Hochbauverwaltung mit Sitz in Freiburg die Unterhaltsarbeiten an den landeseigenen Gebäuden und ist somit auch für die Maßnahme am Schopfheimer Amtsgericht zuständig.

Nach seinen Angaben tragen die Bauarbeiter auf der Hoffläche eine etwa 40 Zentimeter dicke Schicht Erdreich ab und entsorgen es auf einer dafür zugelassenen Deponie – insgesamt dürften es rund 120 Kubikmeter sein. „Die Belastung ist sicher nicht hoch“, mutmaßt Klemm.

Das Abtragen des Oberbodens rund um das Gerichtsgebäude steht in Zusammenhang mit einer Altlastenentsorgung. In früheren Zeiten stand an der Stelle, wo heute Recht gesprochen wird, ein Gaswerk, das Anfang des 19. Jahrhunderts dem Erdboden gleich gemacht wurde.

Im Zuge routinemäßiger Erkundungen entdeckten die Behörden im Jahr 2009 im Erdreich rund ums Justizgebäude polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK). Die Belastung war so hoch, dass die Behörde einen Bodenaustausch bis in knapp zwei Meter Tiefe anordnete. Als diese im Gange war, stießen die Bauarbeiter im Untergrund sogar auf eine alte Teergrube (wir berichteten).

Der Bodenaustausch im Hof schließt die groß angelegte Sanierungsmaßnahme beim Amtsgericht ab. Nach Angaben von Harald Klemm dauern die Arbeiten, die vor Wochenfrist begonnen haben, etwa zwei Monate.

Während dieser Zeit ist der Zugang zur Max-Metzger-Schule von der Hauptstraße her aus Sicherheitsgründen gesperrt. Der Zugang erfolgt ausschließlich von der Karlstraße her.

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