Traditionsgemäß steht die Gemeinderatssitzung im Kleinen Wiesental im Oktober ganz im Zeichen der Forstwirtschaft. Anders als in früheren Jahren gab es in der Sitzung am Mittwoch keine kontroversen Diskussionen über das erreichte Ergebnis des Forstwirtschaftsjahrs. Von Heiner Fabry Kleines Wiesental. „2015 haben wir das beste Ergebnis aus der normalen Geschäftstätigkeit des Forstes seit Bestehen der Einheitsgemeinde erzielt“, erklärte Bürgermeister Gerd Schönbett und richtete einen herzlichen Dank an Oberforstrat Marco Sellenmerten, an Geschäftsführer Michael Meyer-Heisig von der FBG Kleines Wiesental sowie an die Revierförster und die Waldarbeiter der Gemeinde. Knapp 100 000 Euro (98 893 Euro) betrug der Überschuss des Forstwirtschaftsjahrs 2015 für die Gemeinde Kleines Wiesental. Dieser lag damit knapp 50 Prozent über den geplanten 60 000 Euro. „Das Jahr 2015 hatte durchaus seine ungeplanten Schwierigkeiten“, berichtete Marco Sellenmerten. Zu Beginn des Jahres hatte es starken Schneefall gegeben. Das hatte zu rund 1000 Festmeter Schneebruch und etwa 300 Festmeter Käferholz geführt, die nicht im planmäßigen Vollzug von 8260 Festmetern vorgesehen waren. Diese „zufällige Nutzung“ (ZN) wurde im Vollzug berücksichtigt, der aber mit 8500 Festmetern über dem Plan lag. Eingeschlagen wurde Nadelholz (78 Prozent) und Laubholz (22 Prozent). Wegen des Schneebruchs wurden rund 68 Hektar Wald durchforstet. Aufgrund des relativ großen Anteils des ZN-Holzes sowie leicht schwächerer Preise am Holzmarkt blieben die Einnahmen leicht hinter dem Plan zurück. Der Forst reagierte auf diese Entwicklung und reduzierte die Ausgaben in den Bereichen Kultur- und Jungbestandspflege. Das führte zu einem positiven Ergebnis von 98 893 Euro (Plan 60 500 Euro), das Bürgermeister Gerd Schönbett und der Gemeinderat mit Freude zur Kenntnis nahmen. Auch für das noch laufende Forstwirtschaftsjahr 2016 zeigte sich der Oberforstrat zuversichtlich. „Alle Fachleute waren überzeugt, dass in diesem Jahr die Gefahr durch Käferbefall beim Holz sehr hoch war. Von Experten und über die Medien wurde eindringlich vor einer solchen Entwicklung gewarnt“, berichtet Marco Sellenmerten. Tatsächlich blieb aber der befürchtete Käferschaden aus. Im Wald des Kleinen Wiesentals wurden nur zehn Festmeter Käferholz geerntet. Dafür aber gaben die Preise für Nadelholz weiter leicht nach, und die Nachfrage ging ebenfalls leicht zurück. Möglicherweise hatten die Einkäufer auf ein stärkeres Anfallen von Käferholz spekuliert und Nachfragen zurückgehalten. Trotzdem und trotz der zum Teil schwierigen Holzhiebe am Spitzkopf auf Gemarkung Bürchau – Neuenweg und am Weiherkopf in Neuenweg verlief das Betriebsjahr sehr positiv. „Bei einem Einschlag von geschätzt 9500 Festmeter im ganzen Jahr 2016 rechnen wir mit einem Ergebnis von knapp über 66 000 Euro. Das wäre angesichts der Schwierigkeiten in diesem Jahr ein absolutes Top-Ergebnis“, so Marco Sellenmerten. Für das kommende Betriebsjahr 2017 wird mit einem nachhaltigen Hiebsatz von 8500 Festmetern geplant. Der Forst geht auch für das kommende Jahr von einem Ergebnis von „gut 60 000 Euro“ aus. Der Gemeinderat nahm den Bericht über das Betriebsjahr 2015 und die Prognose für 2016 wohlwollend zur Kenntnis und genehmigte einstimmig den Betriebsplan für das Jahr 2017.