Schopfheim „Da herrscht tagelang Flaute“

Markgräfler Tagblatt
Kamera läuft: Für die „Dezent zivil“-Studie drehte ein Filmteam während der Sitzung in der Bergkopfhalle. Foto: Werner Müller Foto: Markgräfler Tagblatt

Geballter Bürgerprotest gegen die Windkraftpläne

Schopfheim-Gersbach (wm). Eine geballte Ladung Kritik von Bürgern mussten sich die Windkraft-Planer in der Bergkopfhalle anhören.

Eine Frau vermisste bei allen natur- und artenschutzrechtlichen Gutachten vor allem eins – „die Belange von 750 Gersbachern“.

Dass Windmessungen ohne entsprechend hohe Masten stattfinden, monierte Helgo Bran aus Freiburg. „Da herrscht oft tagelang Flaute“, behauptete er mit Blick auf die Gersbacher Standorte und bezeichnete die Windenergie als „Narretei“.

Gerhard Nebeling setzte sogar noch einen drauf und sprach von einer „politisch gesteuerten Wirtschaftsdiktatur“. Bürger seien die Leidtragenden einer „hierarchischen Planung“, die ihre individuellen Lebensentwürfe in Frage stelle. Für die Bewertung eines Landschaftsbildes zum Beispiel gebe es keine objektiven Kriterien, dies sei vielmehr ein zutiefst individuelles Empfinden. Nebeling verwies auf gesundheitliche Risiken von Windrädern durch den Infraschall, der noch in 15 Kilometer Entfernung bei Menschen die Hirnfrequenzen beeinflussen könne.

Aber auch Gegenstimmen wurden laut. „Das Gesülze über die Landschaft geht mir auf die Nerven“, bekannte ein Redner und verwies auf die Dampfpilze der Atomkraftwerke, die gerade von Gersbach aus zu sehen seien. Und in punkto Lärm seien die Motorräder doch um ein Vielfaches lauter als Windmühlen, sagte er – und erntete Buhrufe aus den Zuhörerreihen.

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