Schopfheim „Das ist nicht mehr harmlos“

Markgräfler Tagblatt
Informierte über die Gefahren, die durchs Internet für Kinder entstehen können: Bernhard Greßlin. Foto: zVg Foto: Markgräfler Tagblatt

Chancen und Gefahren durch Internet und Handy Elternabend „Medienkompetenz“ am THG

Schopfheim. Mit dem Titel seiner Präsentation „Kids online“ stieg der Referent des Elternabends am Theodor-Heuss-Gymnasiums (THG), Bernhard Greßlin vom Polizeipräsidium Freiburg/Referat Prävention, direkt in das Thema des Abends ein.

Zahlreiche Eltern der sechsten und siebten Klassen waren der Einladung der THG-Arbeitsgruppe „Apfel“ zu diesem Präventionselternabend gefolgt. Zunächst durften die Eltern selber aktiv werden, indem sie sich mit jeweils einem ihnen fremden Gegenüber bezüglich ihrer Kinder und ihrer Haltung zu den neuen Medien austauschten. So war das Eis im Nu gebrochen.

Bernhard Greßlin spannte anschließend in seiner Präsentation einen weiten Bogen, dabei wies er oft auch auf eventuelle zivil- und/oder strafrechtliche Aspekte hin. So könne schon das harmlose Hochladen von Handy-Fotos einer Party zu rechtlichen Konsequenzen führen, wenn es von den abgebildeten Personen nicht erlaubt werde (Verletzung des „Rechtes am eigenen Bild“).

Eltern sollten mit ihren Kindern über die Möglichkeiten, aber auch mögliche Gefahren des Internet ins Gespräch kommen und sie dafür sensibilisieren, vorsichtig mit ihren Daten umzugehen. Auch in Chatrooms „weiß man oft nicht, wer am anderen Ende sitzt“. Hier gelte es einige Regeln zu beachten, um sich nicht in Gefahr zu bringen. Umfassende Tipps dazu findet man unter www.klicksafe.de. Die - gerade bei Jugendlichen - zunehmende Bereitschaft, auch vertrauliche Informationen oder Bilder zur Unterstützung der Selbstdarstellung „ins Netz“ zu stellen, könne, so Greßlin, problematisch werden, da diese Daten, einmal im Internet unterwegs, normalerweise nie mehr vollständig gelöscht werden könnten.

Auch „lustige“ Fotos von Partysünden oder „Sexting“ (das Verschicken von privaten Sexbildern) seien spätestens dann nicht mehr harmlos, wenn sie im Internet landen und vielleicht den Ausbildungs- oder Arbeitsplatz kosten, weil der Personalchef bei seiner Recherche im Internet darauf gestoßen ist. Man sollte „nur das ins Netz stellen, was man auch am Rathaus aushängen würde“, so ein Tipp des Referenten. Die Tatsache, dass Darstellungen von Gewalt und Pornografie, aber auch das immer häufiger auftretende Cybermobbing, Kinder und Jugendliche gefährden oder ihnen großen Kummer bereiten, konnte der Polizist durch zahlreiche konkrete Beispiele aus seinem Berufsleben erläutern.

Angesichts der vielen Möglichkeiten, die auch Smartphones heutzutage bieten, sei es unerlässlich für Eltern, auf einen besonnenen Umgang ihrer Kinder mit den modernen Medien hinzuwirken, damit vor allem auch deren seelische Gesundheit keinen Schaden erleidet. Dies sei jedoch nur möglich, wenn man als Eltern selber mit diesen Medien umgehen könne und zu den Kindern ein vertrauensvolles Verhältnis pflege. Das Wichtigste sei „miteinander im Gespräch zu bleiben“.

Zahlreiche Fragen und Wortbeiträge seitens der Eltern führten zu einer lebhaften Diskussion. Die Dankesworte der Präventionslehrerin Ingeborg Pallaske wurden von einem herzlichen Applaus für den Referenten begleitet.

             INGEBORG PALLASKE

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