Schopfheim „Das ist sehr ärgerlich“

Markgräfler Tagblatt
Ein weiteres Gespräch soll klären, ob es noch eine Chance für eine Ganztagsgruppe für über Dreijährige im Familienzentrum geben kann. Foto: Markgräfler Tagblatt

Ü3-Ganztagsgruppe: Diskussion im Ausschuss über die Absage des Familienzentrums

Schopfheim (ma). Eine Diskussion über die Zusammenarbeit der Stadt mit dem Familienzentrum entspann sich in der jüngsten Sitzung des Verwaltungsausschusses. Die Stadtverwaltung hatte bekannt gegeben, dass das Familienzentrum nicht für eine Ganztagsbetreuung von über dreijährigen Kindern (Ü3) zur Verfügung stehe, obwohl dies noch im April eindeutig mit „Ja“ beantwortet worden sei.

Fachbereichsleiter Jürgen Sänger sagte, die Verwaltung habe mit den Vertretern des Famlienzentrums acht Gespräche geführt, in deren Zeitraum es einen Wechsel in der Geschäftsführung gegeben habe. Sowohl die alte als auch die neue Geschäftsführung habe Zustimmung signalisiert. Die Einrichtung habe auch eine U3-Gruppe, die dann in der Ü3-Gruppe hätte fortgesetzt werden können. Noch am 15. April habe es seitens des Familienzentrums geheißen, dass dies auch gewollt sei. Doch im Juni habe die neue Geschäftsführung Abstand davon genommen. „Das war für uns sehr ärgerlich“, sagte Jürgen Sänger. Derzeit gebe es im Familienzentrum eine Ganztagsgruppe mit zehn Kindern und eine Halbtagsgruppe mit ebenfalls zehn Kindern. Die geplante Ü3-Gruppe würde für 20 Kinder geplant werden.Es liege zwar keine schriftliche Vereinbarung vor, aber es seien ernstzunehmende Gespräche geführt worden.

Artur Cremans (SPD) wies auf die Unterstützung hin, die die Stadt dem Familienzentrum bereits gewährt habe. Die belaufe sich auf eine sechsstellige Höhe, so Beigeordneter Ruthart Hirschner. Cremans wollte genau wissen, inwieweit es konkrete Vereinbarungen gebe, nach denen klar sei, dass die Stadt auch etwas zurückbekomme für ihr Engagement. Die Frage sei also, ob die Stadt Anspruch auf die Umsetzung hätte. Falls das Familienzentrum in einem solchen Fall die Stadt hängen lasse, dann könnte diese sich auch in ihrer Unterstützung fürs Familienzentrum zurücknehmen, wäre eine mögliche Überlegung, so Cremans.

Beigeordneter Hirschner kritisierte, dass das Familienzentrum davon spreche, dass die Ganztagsbetreuung von Ü3-Kindern nicht ins Konzept passe - nachdem man ein dreiviertel Jahr Gespräche geführt habe. Die Stadt habe auch den katholischen Kindergarten für eine Ü3-Gruppe angedacht, so die Verwaltung, aber sich für das Familienzentrum entschieden, da dieses mittels überschaubarer Maßnahmen umgebaut werden könnte, erläuterte Jürgen Sänger.

Ernest Barnet (Grüne) vertrat dagegen die Meinung, wenn er Mitglied im Familienzentrum sei, würde er die Einrichtung einer Ganztags-Ü3-Gruppe auch ablehnen. Er könne die Haltung der Einrichtung, ein Zentrum für die Familie zu sein und kein Kindergarten, nachvollziehen. Zudem müsse man die Kinderzahlen in ein paar Jahren berücksichtigen. Eine Ü 3-Gruppe sei auch aufgrund des Lärms im Haus untragbar, damit tue man den Kindern keinen Gefallen. Im übrigen müsse nicht alles erfüllt werden, was der Staat vorgebe - dem widersprach indes ausdrücklich Artur Cremans.

Hildegard Pfeifer-Zäh (Freie Wähler) sagte, sie habe nach Gesprächen erfahren, dass das Familienzentrum kein reiner Kindergarten sein wolle. Beigeordneter Hirschner bat die Stadträte dennoch, die Verwaltung mit neuen Gesprächen mit dem Familienzentrum zu beauftragen. Die Stadt habe keine andere Alternativen. „Wir brauchen Räume.“

Artur Cremans verlangte zudem nach einem Konzept für das weitere Vorgehen der Stadt, falls es zu keiner Einigung mit dem Familienzentrum kommen sollte. Denn dieser Fall würde die Stadt, die keine anderen Räume frei sieht, richtig Geld kosten.

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