Schopfheim „Das MT als Herzblatt der Heimat“

Markgräfler Tagblatt

Große Feier zum 150-jährigen Bestehen unserer Zeitung / Kritischen Lokaljournalismus gewürdigt

Von Petra Martin

Schopfheim. „Das Markgräfler Tagblatt ist das Herzblatt unserer Heimat“, fasste Moderator Reinhold Fetscher die Lobeshymnen zusammen, die das Verlagshaus Jaumann und unsere Zeitung gestern entgegennehmen durften.

Mehrere hundert Menschen waren in die Stadthalle geströmt, um mit uns das 150-jährige Bestehen unserer Zeitung zu feiern - schon vor dem offiziellen Einlass waren viele Leser vor Ort, um auf unser Jubiläum anzustoßen.

Geschäftsführer Martin Pförtner oblag es, unsere Leserinnen und Leser, Anzeigenkunden und Gäste zu begrüßen, darunter zahlreiche Vertreter des öffentlichen Lebens. Ganz besonders hieß Pförtner unseren Verleger und Gesellschafter Dr. Hansjörg Jaumann willkommen, bevor er auf die Geburtsstunde und die Geschichte des Markgräfler Tagblatts einging, das 1864 als „Statthalter von Schopfheim“ gegründet, 1882 in „Markgräfler Tagblatt“ umbenannt worden war und seit 1973 zum Oberbadischen Verlagshaus gehört.

Der Verlag blicke im Jubiläumsjahr „mit Stolz auf eine langjährige und erfolgreiche Geschichte des Markgräfler Tagblatts zurück“, unterstrich Martin Pförtner.

Das Verlagshaus, stets eng verbunden mit seinen Lesern und der Region, habe sich zu einem Medienunternehmen entwickelt, dem nicht nur die drei Zeitungen „Die Oberbadische“, „Weiler Zeitung“ und „Markgräfler Tagblatt“ gehören. Vielmehr umfasse das Portfolio auch die Produkte „Gewusst wo“, das Burghofmagazin, den Gesundheitsführer, den Wein- und Gastroführer“, Freizeit- und Handwerkebeilagen, „Meine Region“, Leitfaden und viele Sondererzeugnisse.

Zu den Aktivitäten im digitalen Segment zählen das E-Paper, der Internetauftritt sowie eine separate Onlinelösung für die mobilen Endgeräte. Pförtner kündigte an, Anfang nächsten Jahres wieder ein völlig neu entwickeltes E-Paper auf den Markt zu bringen.

„Heute liefern wir einen Umfang von durchschnittlich circa 58 Seiten an unsere Abonnenten - von denen sich durchschnittlich 24 Seiten dem überregionalen und 34 Seiten dem lokalen Teil widmen“, erläuterte Pförtner den Gästen. Dass sich das Markgräfler Tagblatt 150 Jahre auf dem Markt habe behaupten können, sei nur möglich, „weil wir eine gute journalistische Arbeit leisten“ und weil die Zeitung „kompetente und verlässliche Mitarbeiter“ habe. „Die Tugenden des seriösen, ehrlichen Lokaljournalismus werden wir auch in Zukunft beibehalten“, versprach Geschäftsführer Pförtner.

„Eine Welt ohne Zeitung ist unvorstellbar“, hob Landrätin Marion Dammann die Verdienste unserer Zeitung und die Bedeutung der Pressefreiheit hervor, die ein hohes Gut darstelle.

Das Markgräfler Tagblatt, eine der ältesten Tageszeitungen Baden-Württembergs mit einer großen, neugierigen Leserschaft, habe sich die Pflicht zur kritischen Berichterstattung bewahrt. Das Blatt, „heimatverbunden und weltoffen“, habe stets eigene Recherchen angestellt und zu zahlreichen Diskussionen angeregt. Dies sei gerade in Zeiten, in denen es laut „Reporter ohne Grenzen“ in 70 Prozent der 180 gelisteten Länder in dieser Hinsicht problematisch zugehe, auch in Europa, nicht selbstverständlich.

Häuser wie das Verlagshaus Jaumann hätten im Hinblick auf ihre eigene Geschichte eine besondere Verantwortung. Diese wahrzunehmen, sei im Sinne des Gründers Georg Uehlin, sagte Landrätin Marion Dammann, die auch im Namen des Kreistags ihre Glückwünsche aussprach.

Bürgermeister Nitz hieb indieselbe Kerbe. Man sei froh, zwei Tageszeitungen vor Ort zu haben, die sich gegenseitig anspornten. In Kleinmachnow etwa berichte keine Zeitung über lokale Ereignisse. Ob Feuerwehrjubiläum oder Vereinsveranstaltungen - kein Wort davon erscheine in einer Zeitung.

Dass das Markgräfler Tagblatt noch heute den Leitspruch von Gründer Georg Uehlin, „und dass man euch, also der ‘Obrigkeit’, auf die Finger schaut“ verinnerlicht habe, finde er gut. „Dieser Satz prägt das MT“, so Nitz, der als Bürgermeister gleichwohl einräumte, nicht immer begeistert zu sein, wenn er die Zeitung aufschlage. Uehlins Entscheidung, in der Markgrafenstadt den „Statthalter von Schopfheim“ zu gründen, sei freilich eine gute Entscheidung für die Region gewesen.

Das MT sei „topaktuell,und Redaktionsleiter Werner Müller bekannt für seine kritische Begleitung des Tagesgeschehens, so Nitz. Müller sei bestens vernetzt und informiert, oft schon bevor die Dinge offiziell bekannt würden. Er artikuliere seine Meinung klar, nicht nur in Richtung Politik, sondern auch im Hinblick auf manche Bürgerinitiativen.

Wie sehr der Freiheitsgedanke des Gründers Georg Uehlin in Schopfheim verankert sei, zeigten indes Bürgerwille und Gemeinderatsbeschluss, das Gründerhaus in der Hauptstraße 42 bestehen zu lassen, sagte Christof Nitz, der auch im Namen der Stadträte zu unserem Jubiläum gratulierte.

„Das Markgräfler Tagblatt ist doch eine Sie“, befanden indes die „Pepperhouse Stompers“, die der Halle mit fetzigen Klängen einheizten, „Hallo Fräulein“ und noch viele weitere Evergreens spielten. Reinhold Fetscher und seine Töchter, ausgewiesene Unterhaltungsprofis, sorgten für den festlich-fröhlichen Rahmen in der vom großen Verlagsteam geschmückten Halle, wo es sich die Gäste beim Buffet der Metzgerei Stich gutgehen ließen (mehr übers bunte Programm lesen Sie auf unserer nächsten Seite).

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading