Schopfheim „Das wirkt wie ein Fremdkörper“

Markgräfler Tagblatt

BUT-Ausschuss lehnt Pläne für massive Wohnanlage am Bahnübergang Himmelreichstraße ab

Schopfheim (wm). Keine Gnade: Kurzen Prozess machte der BUT-Ausschuss (Bau, Umwelt und Technik) am Montagabend mit der Bauvoranfrage für eine große Wohnanlage in der Himmelreichstraße.

Auf dem Gelände der ehemaligen Tankstelle beim Bahnübergang, wo einst auch ein Getränkehandel ansässig war, sollen in einem großen Gebäude in U-Form mit vier Geschossen insgesamt 26 Wohneinheiten entstehen.

Im Ausschuss stieß das Vorhaben allerdings auf Ablehnung. „Wir waren einigermaßen überrascht“, erklärte Beigeordneter Ruthard Hirschner. Das Konzept sei ohne jede Vorbesprechung, einfach „per Post“, ins Rathaus geflattert.

Mehr noch als dieses ungewöhnliche Vorgehen freilich störte den Rathausjuristen der Inhalt der Anfrage. Die geplanten Gebäude seien „zu voluminös“, die geplante Zufahrt in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Bahngleisen überdies „problematisch“, gab Hirschner zu bedenken. „Das Ensemble wirkt wie ein Fremdkörper“, monierte er und erklärte, eine bessere Lösung müsse auf den Tisch: „Das ist eindeutig zu viel“. Der Beigeordneter riet den Ausschussmitgliedern nicht zuletzt mit Blick auf die ungeklärte Stellplatzfrage, den Plänen das Einvernehmen zu versagen.

Hochbauamtsleiter Bertram Ludwig berichtete dem Gremium überdies, dass die Bahn die geplante Zufahrt direkt neben den Gleisen ablehne. Insgesamt sei das Vorhaben ein „ganz schöner Klotz“, meinte er ebenfalls. Die bauliche Verdichtung sei in städtebaulicher Hinsicht zwar zu begrüßen. Doch die geplanten Flachdächer seien atypisch für die Bebauung an jener Ecke und passten insgesamt nicht in die Umgebung.

„Etwas zwiespältig“ beurteilte Thomas Gsell die Pläne. Der jetzige Zustand auf dem ehemaligen Tankstellenareal sei ziemlich „unschön“, gab der SPD-Stadtrat zu bedenken, insofern wäre eine Veränderung zu begrüßen. Andererseits sei der geplante Komplex allerdings doch „sehr massiv“.

„So geht’s nicht“, pflichtete Klaus Böttger dem Beigeordneten mit Blick auf die baulichen Dimensionen bei. Der sachkundige Bürger teilte indes auch die Ansicht von Thomas Gsell, was den aktuellen Zustand des Geländes anbetrifft, wo viele Gebrachtwagen ungeordnet herumstünden. „Das ist eine Zumutung“, ärgerte sich Böttger.

Trotzdem: Der Ausschuss folgte dem Rat der Verwaltung und lehnte die Bauvoranfrage rundweg ab.

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