Schopfheim Der Klang einer alten Zeit

Markgräfler Tagblatt
Ludovic van Hellemont und Tatiana Touliankina am 1799 gebauten Tafelklavier im Museum der Stadt Schopfheim. Foto: Georg Diehl Foto: Markgräfler Tagblatt

Tafelklavier: Matinee im städtischen Museum / Zwei Künstler erwecken das Instrument zu Leben

Das vor genau 60 Jahren von der Schopfheimer Ehrenbürgerin Anna Kym-Krafft der Stadt Schopfheim geschenkte Tafelklavier im Roggenbach-Zimmer haben in den letzten Jahrzehnten schon viele Museumsbesucher bestaunt und gesehen. Doch gehört haben es nur wenige.

Schopfheim . Für eine musikalische Matinee am Sonntag konnte Museumsleiterin Ulla K. Schmid zwei exzellente Berufsmusiker gewinnen, die heute in Basel und in Aarau als Musiklehrkräfte wirken, aber ursprünglich aus Belgien beziehungsweise aus Russland stammen: Ludovic van Hellemont und Tatiana Touliankina.

Zwei Sonaten von Johann Christian Bach und von Wolfgang Amadeus Mozart spielten beide zu vier Händen, während drei Werke von je einer Person dargeboten wurden.

Ludovic van Hellemont und Tatiana Touliankina eröffneten mit der Sonate zu vier Händen op. 18, Nr. 5 in A-Dur von Johann Christian Bach, dem jüngsten Sohn von J. S. Bach, die Matinee auf dem von Johann Jacob Brosy in Basel vor 217 Jahren gebauten Instrument. Schon spürte man gleich, welch zarten Klang dieses Tafelklavier von sich gibt, wenn es von Künstlern gespielt wird.

Eine weitere Sonate von J. Chr. Bach, op. 17, Nr. 2 in c-Moll, die stark vom italienischen Belcanto beeinflusst war, zelebrierte Ludovic van Hellemont in prächtiger Weise. Die von W. A. Mozart geschaffenen acht Stücke aus dem „Londoner Skizzenbuch“ stellten kontrastreiche Einzelstücke dar, die zwischen frisch und flüssig gespielten Nummern mit recht ruhigen und dann wieder mit tänzerischen Stücken, abwechselten.

Die von Tatiana Touliankina gespielte „Leichte Klaviersonate Nr. 1 in C-Dur“ des 1723 in Sachsen-Anhalt geborenen und 1787 in London gestorbenen Komponisten Carl Friedrich Abel mit ihren mal lebhaften, mal kantablen und auch ruhigen Passagen hinterließ einen starken Eindruck.

Den Abschluss des den Klang einer „alten Zeit“ hervorzaubernden Instruments bildete die zu vier Händen gespielte Mozartsche Sonate, KV 19 d, die das Wunderkind einst im Alter von acht Jahren mal mit perlenden Passagen, mal mit kräftigen Akkorden komponiert hatte. Es war eine beglückende Matinee.

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