Schopfheim Der Steinkauz soll zurückkommen

Markgräfler Tagblatt

VogelschützerTrinationales Betreuungsprogramm für die kleine Eulenart

Über die Situation kleiner und großer Vögel in der Region berichtete Vorsitzender Friedrich Adolph bei der Generalversammlung der Vogelschutz Ornithologischen Gemeinschaft.

Von Ines Bode

Schopfheim. Die große Bergfinken-Invasion, die von Dezember 2014 bis zur ersten Märzwoche 2015 zu beobachten war, stellte auch für die Vogelfreunde ein ganz besonderes Erlebnis dar. Millionen dieser Vögel überwinterten in der Region und sorgten landesweit für Schlagzeilen.

Für den Steinkauz haben jetzt Naturschützer aus Frankreich, Deutschland und der Schweiz im vergangenen Jahr ein trinationales Betreuungsprogramm ins Leben gerufen und Röhren aufgestellt. Einige dieser Bruthilfen im Elsass und im Markgräfler Land seien bereits von Steinkauz genutzt worden, hieß es. Auch für den Schopfheimer Raum gibt es Bestrebungen, den Steinkauz wieder anzusiedeln. Hier wurde der kleine Eulenvogel zuletzt gegen Ende der 1970er Jahre beobachtet.

Angesiedelt hat sich derweil die Rostgans, die in dieser Gegend eigentlich nicht heimisch ist. Sowohl 2014 als auch 2015 hatte das Pärchen, das am Golfplatz zu Hause ist, jeweils elf Junge bekommen. Einige davon seien den Krähen zum Opfer gefallen, doch gebe es auf dem Dinkelberg noch weitere Rostganspaare. Der Höhlenbewohner bereite als neue Art der einheimischen Fauna derzeit keine Probleme, so Friedrich Adolph.

Das Storchenpaar, das einige Jahre in Fahrnau brütete, sei jetzt nicht mehr da, bedauerte der Vorsitzende. 2014 kam nur der männliche Vogel zurück, baute auch ein Nest, aber als das Weibchen nicht auftauchte, zog Adebar weiter nach Holzen. Dort brütete er mit einer neuen Partnerin und hatte 2014 und 2015 jeweils drei Junge.

Weil immer mehr Freiflächen wie in Gündenhausen und Fahrnau bebaut werden, verschwinden die Feuchtgebiete und Nasswiesen, die für den Storch als Nahrungsbiotope wichtig sind.

Ob es angesichts des schwindenden Nahrungsangebotes noch Sinn macht, Nisthilfen für den Storch zu errichten, diskutieren derzeit die Vogelschützer, zumal es in Richtung Maulburg mehrere Reiher gibt, die als Konkurrenten ebenfalls solche Biotope benötigen.

Die Vögel in der Voliere im Stadtpark sind aufgrund der Kälte jetzt in ihrem Rückzugshaus. Bei der Betreuung der Voliere bekam Kurt Häuptli seit September Unterstützung durch Friedrich Adolph und Karl-Heinz Weniger. Letzterer hat dabei auch Säuberungsarbeiten auf dem Dach durchgeführt. Es gebe noch ein Problem, hieß es, denn das Wasser liefe nicht richtig ab. „Da muss auf jeden Fall etwas gemacht werden“, so Adolph. Die Wasserinstallation zu erneuern, würde jedoch etwa 6000 Euro kosten.

Die Vorstandschaft bleibt in allen Positionen unverändert. Friedrich Adolph ist weiterhin Vorsitzender und Karl-Heinz Weniger sein Vize, Thomas Rühl fungiert als Kassierer, Veronika Siebert als Schriftführerin, Kurt Häuptli und Rolf Tröndle als Beisitzer. Die Kasse prüfen Christine Haas-Tröndle und Rolf Müller.

Die Kasse wies einen Überschuss auf. Die beim Golfplatz aufgestellte Spendenbox konnte fast 200 Euro dazu beitragen, wie auch insgesamt die Spendenfreudigkeit zunahm.

Derzeit reinigen die Vogelfreunde in mehreren Etappen die in verschiedenen Waldgebieten angebrachten Nistkästen. Bei den Schwalbennestern benötigen sie dazu einen Hubstapler.

Im Jahr 2017 feiert der Verein, der im Moment 63 Mitglieder zählt, sein 130-jähriges Bestehen. Dazu soll eine Broschüre erscheinen.

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