Ein weiteres Mal hat sich der AK Integration auf dem Markt mit seinem Marktstand mit Backwaren aus fernen Ländern präsentiert. Schopfheim. Zwei junge Damen in traditionellen indischen Gewändern – Amruta Naphad und Ashlesa Patil – boten den Marktbesuchern Karotten Halwa, Shankar-Pali, Coriender-Schnitzel und Kartoffel-Patics an. Beide Frauen sind erst seit ein beziehungsweise zwei Jahren hier und schließen demnächst einen Deutsch-B2-Kurs bei der VHS ab. Ihre Lehrerin, Valentina Hammer, hatte sie mit dem Arbeitskreis in Verbindung gebracht. Für beide Frauen war es ein erster öffentlicher Auftritt, aber beide genossen die Möglichkeit zur Kommunikation mit den interessierten Kunden. Amruta Naphad hat einen indischen Bachelor-Abschluss als Elektronik-Ingenieurin (Studien-Sprache war Englisch) und ist erst seit einem Jahr in Deutschland. Ihr Mann, Oankar Naphad, ist schon seit sechs Jahren in Deutschland, hat hier studiert und einen deutschen Master-Abschluss als Maschinenbauingenieur und arbeitet in Steinen. Das Paar wohnt in Schopfheim, fühlt sich auch sehr wohl, nur die Kontaktmöglichkeiten zu den Deutschen außerhalb der Arbeitsstelle wären noch ausbaufähig. Ashlesa Patil aus Pune wohnt mit ihrem Mann Manish in Hausen, er hat den gleichen Ausbildungsweg und Abschluss wie Oankar Naphad und arbeitet in derselben Firma. Ashlesa Patil hat einen indischen Bachelor-Abschluss als Software-Ingenieurin. „Und wie kommt man dann nach Deutschland beziehungsweise zu einem Mann, der in Deutschland arbeitet"“ So lautete die Frage der anwesenden AK-Mitglieder Giuseppe Mencarelli und Michael Straub an die beiden Frauen. Sie antworteten, dass dies immer noch auf dem für Indien üblichen Weg geschehen sei: Da es keine Möglichkeit gibt, dass sich junge Leute treffen, helfen Hinweise von Vermittlern; der Kontakt erfolgt dann über Internet oder wenige gegenseitige Besuche. Wenn beide Partner einverstanden sind, nehmen die Eltern Kontakt auf und nach wenigen Monaten wird geheiratet. Damit ist dann der gemeinsame Weg nach und in Deutschland möglich. Aber bevor es gelingt, hier eine Arbeit aufzunehmen, muss erst mal die deutsche Sprache gelernt werden. Dass sie den Tag auf dem Marktplatz dafür intensiv nutzen konnten, kam den beiden Frauen sehr gelegen.