Schopfheim „Diabetes geht nicht vorbei wie eine Erkältung“

Markgräfler Tagblatt
Über neue Mess- und Behandlungsmethoden informiert der Diabetesverein. Foto: zVg Foto: Markgräfler Tagblatt

Hauptversammlung: Schulungszentrum zieht Bilanz / Vielzahl von Informationsveranstaltungen

Schopfheim (hjh). Die Patienten bleiben mit ihrer Krankheit nicht allein. Seit über 20 Jahren gilt das „Diabeteszentrum Schopfheim“ als kompetenter Partner für Fragen rund um die chronische Zuckerkrankheit.

Diese geht eben nicht vorbei „wie eine Erkältung“, betonte Vorsitzender Michael Maraun bei der Hauptversammlung, sondern begleite jeden Patienten ohne Aussicht auf Heilung ein Leben lang.“ Der Verein sei eine Selbsthilfegruppe, die über neue Methoden zur Messung des Blutzuckers und zur Dosierung des notwendigen Insulins informiert und auch dazu animiert, aktiv an dieser Entwicklung mitzuarbeiten.

Es sei überaus wichtig, die eigenen Erlebnisse, Ideen und Erfahrungen mit anderen Betroffenen zu teilen. Das helfe den Patienten sowie ihren Angehörigen, „die Motivation aufrechtzuerhalten“ und wirke dem Gefühl entgegen, „ausgeliefert, abhängig und machtlos“ zu sein.

Die Mitarbeit in der Gruppe trage dazu bei, an einem Behandlungskonzept aktiv und verantwortungsbewusst mitzuplanen und so viele Dialogpartner zu finden, sagte Michael Maraun als Vereinsvorsitzender und als Chefarzt der Inneren Abteilung am Schopfheimer Kreiskrankenhaus.

Rund 110 Mitglieder zählt der Diabetes-Verein aktuell. Nicht nur für diese, sondern auch für alle anderen Betroffenen organisiert das Vorstandsteam zahlreiche Informationsveranstaltungen zu Themen wie Vorsorgevollmacht, Erste Hilfe, Drinks oder Ernährung und Bewegung.

Auch im laufenden Jahr vergeht kaum ein Monat ohne solche Treffen. Bereits am 16. März werden alte Blutzuckermessgeräte überprüft und neue vorgestellt. Im April referiert Stefan Pfeiffer über „Diabetes aus Sicht der Polizei“; im Mai widmet sich der Diabetologe Halfmann dem „Diabetes und seinen Folgeerscheinungen“, und im Juli infomeirt der Verein über die ersten erfolgversprechenden „Kontinuierlichen Zucker-Messungen“.

Nach den Sommerferien soll es in der Stadthalle mal wieder eine „Gesundheitsmesse“ geben, an der sich alle Selbsthilfegruppen beteiligen, vorausgesetzt, für diesen Termin finden sich genügend Aussteller wie etwa Krankenkassen, die – so Michael Maraun und sein Stellvertreter Rolf Schwald unisono – „leider nicht mehr so großzügig auftreten wie noch vor Jahren“.

Ergänzt wird das Angebot des Vereins vom kostenlosen „Diabetiker-Frühstück“ alle sechs Wochen (nächste Termine: 2. April und 21. Mai jeweils von 10 bis 12 Uhr) im „Kultur Café“ der Kulturfabrik, zu dem nicht nur Diabetiker, sondern auch ihre Angehörigen sowie Interessenten eingeladen sind.

Nach dem sehr positiven Kassenbericht von Hans-Martin Weis widmete sich Michael Maraun den „Neuheiten in der Diabetes-Behandlung“. Nicht nur neue Mess- und Dosierungsmethoden lassen hoffen, dass es bei unabdingbarem Zutun der Patienten in absehbarer Zeit gelingen könnte, deren Leben an das von Nicht-Diabetikern heranzuführen.

Auch beim Typ2-Diabetes könne ein einschlägiger Gesundheitscheck im Internet dazu beitragen, die Krankheit rechtzeitig zu erkennen und damit die Chancen auf eine aussichtsreiche Therapie im Kampf gegen drohenden Herzinfarkt oder Hirnschlag zu verbessern.

„Es lohnt, sich um den Zucker zu kümmern. Das zeigt die starke Abnahme von Folgeerkrankungen in den zurückliegenden 20 Jahren“, sagte der Chefarzt und appellierte an die Mitglieder, sich aktiv mit ihrer Krankheit zu beschäftigen. Denn: „Ein geschulter Diabetiker ist sehr viel besser zu behandeln als einer, der die Zusammenhänge um seine Krankheit nicht erkennt.“

Weitere Informationen: www.dizescho.de.

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