Schopfheim „Die Kunden kamen mit zwei Einkaufwagen zurück“

Markgräfler Tagblatt
Freuen sich über die gelungene zweitägige Tafelladen-Aktion bei Hieber: Wilfried Maus, Sonja Hess und Manfred Walter (von rechts).                                                                                                                                                         Foto: Hans-Jürgen Hege Foto: Markgräfler Tagblatt

Tafelladen-Aktion im Hieber-Markt / Mehl- und Zuckerregale waren leer / Viele hilfsbereite Gönner

Schopfheim (hjh). Winfried Maus und Manfred Walter haben mal wieder Grund zur Freude. Und den verdanken sie dem Frischemarkt Hieber, der es den Vertretern der Schopfheimer „Tafel“ nach erfolgreichem Abschluss des Pilotprojektes vor einem Jahr auch heuer wieder ermöglichte, Kunden vor ihrem Einkauf auf die besondere Situation ihrer sozialen Einrichtung hinzuweisen und an zwei Tagen darum zu bitten, nicht nur für sich selbst, sondern auch für die „Tafel“ einzukaufen.

Und zwar mit durchschlagendem Erfolg. „Noch mehr Leute als vor einem Jahr haben sich an der Aktion beteiligt. Teilweise kamen die Kunden mit zwei Einkaufswagen aus dem Markt zurück, mit einem für sich selbst und mit einem gut gefüllten für uns“, freuten sich die engagierten Tafel-Macher, deren Laden in der Hohe-Flum-Straße zwar nach wie vor gut bestückt ist, in dem es aber immer noch unter anderem mangelt an haltbaren Lebensmitteln wie Nudeln, Zucker, Mehl oder Salz, Konserven und Kaffee.

Um diese Waren wurden die Hieber-Kunden gebeten. Und die bekamen sie dann auch in größeren Mengen „geliefert“. Die Resonanz übertraf auch die Erwartungen von Marktleiterin Sonja Hess: „Nudel-, Mehl- und Zuckerregale waren nach den beiden Aktionstagen leer“, schilderte sie den Run auf die „Hardware“ im Interesse einer Klientel, die auf bezahlbare Lebensmittel angewiesen ist, um etwas Schmackhaftes oder ein wenig Abwechslung auf den Tisch bringen zu können.

Dreimal pro Woche erhält die „Tafel“ kostenlos frische und damit verderbliche Ware aus Hiebers Sortiment, weist Manfred Walter darauf hin, dass es noch nie an Unterstützung aus dem Hause Hieber gemangelt habe. Dass hie und da auch Kunden direkt angesprochen und um Hilfen gebeten werden, sei in Ordnung, auch wenn es ab und an vorkomme, dass sich Leute über eine allzu „aggressive“ Ansprache durch die Tafel-Mitarbeiter beschweren.

Die Zustimmung aber überwiegt sehr zur Freude von Manfred Walter und Wilfried Maus. Beeindruckt habe die beiden, dass es oft „ganz einfache Menschen“ sind, die sich besonders großzügig zeigen. Nicht selten nennen diese Gönner des Tafelladens, dass auch sie selbst schon einmal in Notlagen gewesen seien und deshalb wüssten, wie schnell und wie tief man darin zu versinken drohe.

So sieht das schließlich auch Sonja Hess. „Wer weiß schon, ob er nicht selbst mal in eine Notlage kommt“, sagt sie. Sollte sich eine solche Entwicklung aber nicht vermeiden lassen, wäre sicherlich jeder froh über Hilfen wie die der ehrenamtlich betriebenen Tafeln Deutschlands.

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