Um einen kreuzungsfreien Anschluss an die B 317 zu erhalten, gehe die Stadt Lörrach davon aus, dass der Bund diese nicht nur plant, finanziert und baut, sondern dazu noch die Verbindungsstraße von diesem Anschluss zur Landstraße L 138 einschließlich einer Unterführung unter der bestehende Bahnlinie baut. Aber bis heute existierten von Seiten des Bundes hierfür weder eine Zusage noch eine Planung noch eine Finanzierungsbestätigung; die geschätzten Kosten beliefen sich auf 15 bis 20 Millionen Euro. Eine Fertigstellung bis Ende 2024 lasse sich wohl nicht realisieren. Diese würde eher jenseits von 2030 liegen.
Weiter fehle dem Entenbad ein S-Bahnanschluss, moniert der Krankenhausförderverein. Diesen wolle die Stadt Lörrach zumindest teilweise mitfinanzieren, aber auch hier gebe es keinerlei konkrete Planung und keinerlei finanzielle oder terminliche Zusagen, diesmal von Seiten der Bahn. Auf Grund der bisherigen Erfahrungen mit neuen Haltepunkten sei nicht damit zu rechnen, dass sich vor 2030 hier etwas tut.
„Die Bewertung für Lörrach beruht also bisher auf sehr vielen Unbekannten, die enorme Folgekosten für den Steuerzahler verursachen können“, resümiert der Förderverein.
Im Gegensatz hierzu habe Schopfheim einen bestehenden S-Bahnhaltepunkt am vorgesehenen Klinikgelände, das fußläufig leicht erreichbar sei. „Wären Matrix und Bewertung korrekt, müsste der Standort Entenbad eigentlich schon wegen dieser Erschließungsprobleme die rote Karte bekommen.“
Unzureichend sei in der Matrix vor allem der Umgang mit den Kosten, kritisiert der Förderverein. „Total ausgeblendet wurde, dass es immer der Steuerzahler ist, der - auch für unnötige Ausgaben - zur Kasse gebeten wird“, so der Förderverein. „Man muss sich einmal vor Augen halten, dass dem Steuerzahler
30 Millionen Mehrkosten für den Steuerzahler
bei einem Standort Entenbad für öffentliche Erschließung und Grunderwerb etwa 30 Millionen Euro Mehrkosten entstünden als in Rheinfelden oder Schopfheim.“
Der Krankenhausförderverein verlangt, dass Kommunalaufsicht oder Landesrechnungshof eine mögliche Verschwendung öffentlicher Gelder prüft.