Schopfheim Die Windkraft-Räder rollen wieder

Markgräfler Tagblatt
Die Bagger und Laster dürfen am Rohrenkopf nach der vorübergehenden Einstellung der Bauarbeiten seit einer Woche wieder fahren. Fotos: Werner Müller Foto: Markgräfler Tagblatt

Rohrenkopf: Bauarbeiten gehen nach vorübergehendem Stopp weiter / Polizei stellt Ermittlungen ein

Von Werner Müller

Die (Wind)Räder stehen nicht mehr still: Am Rohrenkopf rollen Bagger und Laster, die Bauarbeiten für die fünf Windkraftanlagen sind seit knapp einer Woche wieder voll im Gange.

Schopfheim-Gersbach . Dies teilten die Windparkbetreiber von den EWS gestern mit. Durch die „kurze Unterbrechung" seit der Zeitplan insgesamt nicht in Gefahr. Nach jetzigem Stand sollen die Schwertransporte wie geplant im Juli über die Bühne gegen.

Die Erdarbeiten waren vor knapp 14 Tagen vorübergehend eingestellt worden, weil sich nach wochenlangen Regenfällen der aufgeweichte Untergrund in eine Schlammwüste verwandelt hatte, in der die Maschinen beim Wegebau und beim Planieren der Standortflächen tief einsanken (wir berichteten).

„Die Arbeiten gehen weiter“, bestätigte auch Georg Lutz, Fachbereichsleiter Umwelt beim Landratsamt, auf Anfrage. Einer formellen Genehmigung dafür habe es nicht bedurft, da dem vorübergehenden Baustopp auch keine formelle Verfügung zugrunde lag.

Vielmehr hätten sich die Bauherren und die Behörde seinerzeit in gemeinsamer Absprache auf die zwischenzeitliche Einstellung der Arbeiten verständigt, um den Waldboden zu schonen und die Gersbacher Trinkwasserquellen vorsorglich zu schützen. Insofern könnten die Betreiber die Bauarbeiten jetzt auch selbstständig wieder aufnehmen, wenn sie vor Ort zur Einschätzung kommen, dass die Bodenverhältnisse dies zulassen, so Georg Lutz.

Die Windkraftgegner hatten unabhängig davon seinerzeit Anzeige erstattet, weil die Bauherren ihrer Meinung nach die Natur nach den massiven Niederschlägen durch die Fortführung der Arbeiten „in unverantwortlicher Weise“ geschädigt hätten. Unter anderem befürchteten die Windkraftgegner negative Folgen für die Trinkwasserquellen. Und sie verdächtigten die Baufirmen, verbotene Substanzen verwendet zu haben, um die aufgeweichten Wege zu befestigen. Außerdem seien auf den Wasserpfützen „Schmierfilme“ aufgetaucht.

Die Ermittlungen wegen des „Verdachts auf Gewässerverunreinigung“ seien noch nicht abgeschlossen, erklärte

EWS: „Zeitplan nicht in Gefahr“.

die Polizei gestern. Beamte hätten vor Ort Boden- und Wasserproben genommen. Das Verfahren laufe noch.

In Bezug auf die Trinkwasserquellen hatte das Landratsamt schon vor der Einstellung der Bauarbeiten regelmäßige Kontrollen angeordnet, bei denen sich auch eine

geringe mikrobiologische Belastung ergab. Ob diese mit den Erdbewegungen für den Windpark oder aber mit den starken Regenfällen zusammenhängen, sei unklar, hieß es. Ungeachtet dessen sollen die Kontrollen weitergehen.

In Bezug auf die geplanten Sprengungen verlangt das Landratsamt vom Bauherren bekanntlich einen gutachterlichen Nachweis, dass diese die Gersbacher Quellen nicht schädigen. Nach Angaben von Georg Lutz hat die Behörde diesbezüglich noch keine Entscheidung getroffen, sondern wartet auf eine Stellungnahme der Stadt als dem Wasserversorger.

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