Schopfheim Ein Bau, der Neugierde weckt

Markgräfler Tagblatt

Das Haus Columban hat neues Gebäude bezogen / „Tag der offenen Tür“ am heutigen Samstag ab 14 Uhr

Von Sarah Trinler

Schopfheim. Zufrieden sitzt die ältere Frau auf einem gemütlichen Sessel vor ihrem Zimmer und beobachtet das Treiben auf dem Gang. Pflegepersonal, Reinigungskräfte, Heimleitung - der Frau entgeht niemand. Grund dafür ist der spezielle Halbrundbau, in den das Alten- und Pflegeheim Haus Columban Ende Oktober gezogen ist. Am heutigen Samstag öffnet das Haus seine Türen, um allen Interessierten das neue Domizil vorzustellen.

„Der halbrunde Bau weckt die Neugierde der Bewohner und Besucher, er fordert zum Erkunden auf“, so Heimleiterin Angelika Haulitschke. Das neue Haus Columban liegt nur wenige Schritte von dem bisherigen Gebäude, der Jugendstilvilla, entfernt. Es ist größer, heller und moderner, „aber der Inhalt ist gleich geblieben“, so Angelika Haulitschke, „wir haben eben nur eine neue Hülle bekommen“. Die Heimleiterin betont, dass auch mit dem Umzug Betreuungs- und Pflegekonzept gleich geblieben sind.

Im neuen Gebäude gibt es Platz für 50 Heimbewohner (im alten Gebäude waren 42 Plätze) mit sechs eingestreuten Kurzzeitplätzen. Daher ist auch die Anzahl der Pflegekräfte auf 24 gestiegen. Die Zimmer sind mit knapp über 19 Quadratmetern schön geräumig, auch die Nasszellen bieten genug Platz. Das neue Haus hat nun auch einen Therapie- sowie Kreativraum mit Flügel, wo Konzerte stattfinden oder gemeinsam gemalt wird. Gemütliche Sitzecken auf den Gängen, Gemeinschaftsräume und die „Chuchi“ mit schönen Bauernmalerei-Möbeln bieten genügend Möglichkeiten „zum Zusammenfinden“, wie Haulitschke erklärt.

Eine Neuheit ist auch die integrative Wohngruppe für Menschen mit Demenz im zweiten Obergeschoss. „Es können aber auch Bewohner ohne Demenz hier oben einziehen“, so die Heimleiterin, „das ist sogar gewünscht“. Im oberen Stockwerk werden alle Bewohner in das Alltagsgeschehen miteinbezogen. Backen, Kochen, Wäsche zusammenlegen - wer möchte, kann hier Dinge erledigen, die in den eigenen vier Wänden auch anstünden.

Das neue Gebäude, dessen Spatenstich im Oktober 2013 gefeiert wurde, sollte eigentlich erst im Februar 2015 bezugsfertig sein. Nun stand der Umzug doch schon unerwartet früher an. Alle Mitarbeiter, Freunde und Angehörige haben in den vergangenen vier Wochen mitangepackt, um den Bewohnern einen reibungslosen Umzug zu bescheren. „Viele Helfer sehen das Haus als Teil ihres Lebens und packten ganz selbstverständlich mit an“, so Haulitschke.

Priorität hatt die Gestaltung der Bewohnerzimmer. „Sie sollten sich gleich zu Hause fühlen“, erklärt Pflegedienstleiterin Galina Dillmann. Die Zimmer wurden in etwa so eingerichtet, wie sie im alten Gebäude ausgesehen haben. „Etwas Neues anzunehmen ist immer schwierig, aber die meisten Bewohner haben sich gefreut und waren vor dem Umzug ganz aufgeregt“, so Dillmann. Lediglich die wenigen, die bisher in Doppelzimmern gewohnt haben, trauern der alten Jugendstilvilla ein wenig nach. Dies ist aber dem neuen Landesheimgesetz Baden-Württemberg geschuldet, das vorgibt, nur noch Einzelzimmer anzubieten. Die Alten- und Pflegeheime haben bis 2018 Zeit, die landesrechtlichen Vorgaben zu erfüllen - das Haus Columban ist dieser Verordnung bereits mit dem Umzug nachgekommen.

In kürzester Zeit ist es den Mitarbeitern und Helfern gelungen, das neue Haus wohnlich einzurichten. Draußen sind die Arbeiten noch nicht ganz abgeschlossen: An der Rückseite des Gebäudes entsteht derzeit noch ein Raum der Stille und ein Verabschiedungsraum. Angelika Haulitschke betont das gute Miteinander mit dem Bauherrn: „Er hat immer versucht unsere Wünsche umzusetzen und man hat gemerkt, dass der Bau auch für ihn etwas Besonderes ist.“ Die Grünflächenarbeiten um das Haus sollen im Frühjahr erfolgen. Den angrenzenden Park - für den das Haus Columban bekannt war - können die Bewohner noch immer mitbenutzen, er ist nun auf ebener Strecke zu erreichen.

Die Bewohner können von ihrem neuen Domizil auf ihr ehemaliges Heim blicken. Die Jugendstilvilla hatte einen besonderen Charme, „aber das neue Gebäude hat auch Charme, eben einen anderen“, so Haulitschke. Traditionen des Hauses Columban sind mitumgezogen, so gibt es etwa wieder das Adventssingen, bei dem Mitarbeiter früh morgens am Adventssonntag mit Kerzen durch das Haus gehen und die Bewohner mit Weihnachtsliedern friedlich wecken, erklärt Dillmann. Trotz des Umzugsstress sollte auch der Striezelmarkt, der dieses Mal etwas kleiner als Striezelkaffee, aber in Verbindung mit einem „Tag der offenen Tür“, stattfindet, nicht ausfallen. „Das sind Traditionen, auf die wir Wert legen“, so Angelika Haulitschke.

„Striezelkaffee“ mit „Tag der offenen Tür“ im Haus Columban am heutigen Samstag,29. November, von 14 bis 17 Uhr. Im Erdgeschoss werden Stollen, Grillwürste, Kaffee und Glühwein angeboten. Um 14.30, 15.30 und 16.30 Uhr gibt es Führungen, bei denen Interessierte das Haus kennenlernen können. Außerdem können die Gäste original „Dresdner Christstollen“ erwerben.

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