Schopfheim „Ein Gewinn für Vereine und Stadt“

Markgräfler Tagblatt

FVF weist teilweise „unfaire“ Kritik an Fusionsplänen zurück /  Leimgruber: „Oberfeld nicht unser Thema“

Von Werner Müller

Schopfheim. In die Defensive drängen lassen sich die Kicker des FV Fahrnau nicht. Nachdem sie in etlichen Leserbriefen zum Teil geharnischte Kritik wegen der Fusionspläne mit dem SVS einstecken mussten, gehen sie jetzt in die kontrollierte Offensive.

„Das Oberfeld und die städtebauliche Entwicklung Schopfheims sind nicht unser Thema“, betonen FVF-Vorsitzender Andreas Friedlin und sein Stellvertreter Mark Leimgruber. „Uns geht es einzig und allein um die Frage, wie wir unseren Verein für die Zukunft wappnen können“.

Mit der kritischen Haltung der BI Oberfeld hätten sie grundsätzlich keine Probleme, versichern die FVF-Fußballer. Ebenso wenig mit einem eventuellen Bürgerentscheid. Zu einer sachlichen Debatte gehöre aber auch, dass man die Argumente beider Seiten anhöre und die Vor- und Nachteile einer Fusion und der damit verbundenen Konsequenzen abwäge.

Für die Fahrnauer Fußballer gibt es nach dem deutlichen Votum der Mitglieder bei der außerordentlichen Versammlung und nach reiflicher Überlegung jedenfalls nur einen Weg – den Zusammenschluss mit den SVS-Fußballern.

Grundsätzlich seien sich beide Vereine nach unzähligen Treffen und Gesprächen bezüglich der Fusion einig, versichert Mark Leimgruber. Lediglich in einer Detailfrage (künftige Trikotfarbe) bestehe noch keine 100-prozentige Übereinstimmung.

Ansonsten aber drücke beide Partner derselbe Schuh. Wie viele andere Vereine auch habe der FVF zunehmend mit den Folgen des demografischen Wandels zu kämpfen, so Leimgruber. Es werde immer schwieriger, Nachwuchs für die Jugendmannschaften sowie ehrenamtliche Helfer zu finden. Die Probleme seien derzeit „noch nicht akut“, versichern die beiden Vorsitzenden, aber es gehe darum, den Verein für die Zukunft aufzustellen.

Auf eines legen die beiden Vorsitzenden in diesem Zusammenhang besonderen Wert: Im Gegensatz zu manchen Mutmaßungen in Leserbriefen und öffentlichen Anfragen im Gemeinderat plagen den Verein überhaupt keine finanziellen Sorgen. „Wir brauchen kein Geld“, beteuert Mark Leimgruber. Der Verein sei zudem Eigentümer des Sportgeländes in Fahrnau.

Gleichwohl: Sowohl beim FV Fahrnau als auch beim SV Schopfheim bestehe in den kommenden Jahren hoher Investitionsbedarf – in die Vereinsheime (energetische Sanierung), in die sanitären Anlagen und in die Spielfelder.

In Anbetracht all dessen sei eine Fusion für alle Beteiligten die beste Lösung, nicht zuletzt der Synergieeffekte wegen, so Leimgruber und Friedlin. „Das ist ein Gewinn für alle“, sind sie überzeugt - für die beiden betroffenen Vereine, für die Stadt und vor allem für die vielen Jugendlichen, die Fußball spielen wollen. „Es ist wichtig, dem Nachwuchs gute Bedingungen zu bieten“.

Klar ist für die FVF-Spitze allerdings auch: Eine Fusion macht nur Sinn, wenn es für den neuen Verein dann auch nur eine gemeinsame Sportanlage gibt. Allenfalls für eine gewisse Übergangszeit seien zwei Standorte vorstellbar, so Leimgruber.

Ebenso klar ist in den Augen der Fahrnauer Fußballer, dass für den Spielbetrieb eines dann fusionierten Vereins im Oberfeld auf Dauer nicht genügend Platz vorhanden ist, in der Grienmatt mit einem neuen, dritten Spielfeld aber sehr wohl. „Eine Fusion“, so Leimgruber, „ist nur denkbar mit einem neuen Sportgelände“.

Für „unfair“ halten die beiden FVF-Vorsitzenden in diesem Zusammenhang die von der BI Oberfeld und von deren Anhängern geäußerte Kritik, ein „Sportpark“ Grienmatt liege zu weit ab vom Schuss, der lange Anfahrtsweg berge Gefahren für Kinder und Jugendliche und für Schulen seien die Sportplätze nicht erreichbar.

„Wir haben schon jetzt Jugendspieler aus allen Schopfheimer Ortsteilen und sogar aus Nachbargemeinden“, betont Mark Leimgruber. Zwei Radwege führten direkt zum Sportplatz, der Bahnhof liege nur fünf Gehminuten entfernt.

Und überhaupt: Der überwiegende Teil der Kinder und Jugendlichen werde sowieso von Eltern mit dem Auto zum Training und zum Spiel gefahren. Im Übrigen lägen in vielen Nachbarorten (Zell, Hausen, Lörrach, Rheinfelden) die Sportplätze am Rand der Siedlungsfläche.

Auch für die Stadt sei ein neues, erweitertes Sportgelände in Fahrnau unter finanziellen Aspekten die beste Lösung, glauben Friedlin und Leimgruber. Zum einen, weil auf Dauer der Unterhalt und die Sanierung der zwei bestehenden Sportstandorte gleich viel, wenn nicht mehr Geld verschlingt als ein Neubau; zum anderen, weil durch den Verkauf von Bauland im Oberfeld mindestens ein Großteil der Investition in der Grienmatt zu refinanzieren wäre.

„Außerdem“, so Mark Leimgruber, „gehören zur Stadtentwicklung auch attraktive Sportstätten“.

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