Schopfheim „Ein Jahr hat sich

Markgräfler Tagblatt
Lotte Senn singt seit 70 Jahren in der Kantorei. Foto: zVg Foto: Markgräfler Tagblatt

Lotte Senn hat in 70 Jahren in der Kantorei vieles erlebt

Schopfheim (sc). Nach 70 Jahren als Sängerin in der Kantorei hat Lotte Senn immer noch großen Spaß am Singen. „Ein Jahr hat sich ans andere gereiht, ich weiß gar nicht, wie ich so lange dabei bleiben konnte“, schmunzelt sie im Gespräch mit unserer Zeitung.

Lotte Senn wurde 1931 in Schopfheim geboren und übernahm später mit ihrem Mann, ihrem Bruder und dessen Frau die Metzgerei der Eltern. Sie hat zwei Söhne.

Zur Kantorei, die damals noch Kirchenchor hieß, kam sie 1945 nach ihrer Konfirmation mit 14 Jahren. „Meine Mutter ging oft in die Kirche und ich in den Kindergottesdienst“, erinnert sie sich. So habe sie einen Bezug herstellen können. Außerdem war es der erste Verein nach dem Krieg.

In ihrer 70-jährigen Laufbahn war „jedes Konzert ein Höhepunkt“ und auch mit den „guten Dirigenten“ habe man stets Glück gehabt. Seit 2002 hat Christoph Bogon die Leitung der Kantorei inne. „Er motiviert einen sehr“, lobt Senn. Sie erinnert sich außerdem gerne an die „herrlichen Konzertreisen“ nach Berlin, Hamburg oder Sylt sowie den Besuch in Schopfheims Partnerstadt Poligny in Frankreich: „Ein richtig schönes Fest.“

Noch immer freut sie sich jeden Montag auf die Probe. Diese findet schon seit jeher montags statt und Lotte Senn hielt sich diesen Abend immer frei. „Da konnte kommen, was wollte“, meint sie. „Die meisten Sänger, die ich kannte, sind mittlerweile aber schon weg. Mit den jüngeren ist es auch toll, aber es fehlt ein bisschen der Bezug“, erzählt sie weiter.

Gerne würde sie auch noch bei den Konzerten mitsingen, aber das lange Stehen ist ihr mittlerweile zu anstrengend. Dafür besitzt sie seit kurzem eine Dauerkarte, mit der sie jedes Konzert der Kantorei kostenlos besuchen darf. „Das werde ich in Anspruch nehmen“, freut sich die Sängerin. Außerdem singt sie gerne im Gottesdienst.

Aber auch außerhalb des Singens war sie stets engagiert, ob im Kirchencafé oder bei der „Musik zur Marktzeit“. Und die Türe der Alten Kirche schloss sie ebenfalls gern jahrelang abends ab. Bei den Sommerfesten und Hocks ist sie immer noch mit Freude dabei. „Die Kantorei ist wie eine große Familie für mich, ich fühle mich so richtig wohl“, schwärmt Lotte Senn.

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