Schopfheim „Ein klares Ja zum Standort“

Markgräfler Tagblatt

Gusstechnik Schopfheim: Inbetriebnahme-Feier für die neue Formanlage / 3,5 Millionen Euro investiert

Bestens für die Zukunft gerüstet sind sowohl die Grohmann Holding als auch der Standort Schopfheim mit der neuen Formanlage, die gestern offiziell in Betrieb genommen wurde. „Damit ist das Wachstum von über zwei Millionen Euro in den nächsten Jahren gesichert“, sagte Jörg Krause, Geschäftsführer der Gusstechnik Schopfheim (GTS).

Von Petra Martin

Schopfheim-Fahrnau. Zahlreiche Gäste und Partner, darunter vom Landratsamt, der Stadt, von der IHK und anderen Firmen, waren zur Feier gekommen, bei der die großformatige Kastenanlage in Betrieb genommen wurde, die große Bauteile für die Automobil-, Elektro- und Maschinenbauindustrie herstellen kann, zum Beispiel für Nutzfahrzeugkunden Aluteile wie Ölwannen für Laster - das erste produzierte Teil war ein Verdichtergehäuse mit Deckel für Brummis.

Die neue Anlage ist auf dem neuesten Stand der Technik und umweltfreundlicher als die alte. „Die Luft wird sauberer in Schopfheim“, sagte Geschäftsführer Krause. Die Mitarbeiter, die einen vorbildlichen Einsatz beim Aufbau geleistet hätten, seien begeistert.

Um die Zukunft zu sichern und den Sandguss weiter voranzubringen, investierte die Grohmann Holding insgesamt 3,5 Millionen Euro. Für die beiden Grohmann-Brüder, Hans-Peter und Wolfgang Grohmann, war es eine Premiere, dass eine neu aufgebaute und installierte Anlage mit enormem Kastenmaß in einem ihrer Unternehmen in Betrieb geht. Sie ist zugleich die größte Anlage in der Unternehmensgruppe.

Doch das ist noch nicht alles: Die Grohmann-Brüder schaffen - Part der erheblichen Investitionssumme - auch ein neues Bearbeitungszentrum an, das die großen Teile, die von der gestern eingeweihten Formanlage kommen, spanabhebend bearbeiten kann und im August in Betrieb genommen werden soll. „Schopfheim ist die Benchmark für die Grohmann-Gruppe in diesem Bereich.“

„Dieses Zentrum ermöglicht es uns, die vollständige Wertschöpfungskette von der Projektierung bis hin zur Lieferung von Bauteilgruppen als ’Rundum-Sorglos-Paket“ anbieten zu können“, betonte GTS-Geschäftsführer Krause. Damit unterscheide sich das Angebot - alles unter einem Dach - von dem der Marktbegleiter „signifikant“.

Die Investition sei als ein „klares Ja der Familie Grohmann zum Standort Schopfheim“ zu sehen. Beide Grohmann-Brüder stellten sich den Herausforderungen in der Aluminium-Branche, indem sie unternehmerischen Mut bewiesen und mit den Anlagen neue Märkte erschließen. Schon in der Vergangenheit habe sich gezeigt, dass sich die GTS behaupten konnte, während in anderen Betrieben die Bänder still standen.

Dies zeigte auch Hans-Peter Grohmann, Gesellschafter der Grohmann-Gruppe, beim Rückblick auf die Firmengeschichte seit 1991 auf, als die dritte Generation die Führung übernahm. Damals beschäftigte das Stammhaus rund 120 Mitarbeiter bei einer jährlichen Ausbringung von bis zu 1200 Tonnen, der Jahresumsatz lag bei 22,8 Millionen D-Mark.

Die weitsichtige Firmenpolitik, Investitionen und Übernahmen - wie 2009 von Gardner Denver - führten dazu, dass man Krisen die Stirn bieten konnte und die GTS nach einem „holprigen Start“ wieder flott machen konnte.

Bis heute sei in sechs Bearbeitungszentren in Schopfheim investiert worden; auch die Kernmacherei sei ausgebaut worden. Heute beschäftige die Grohmann-Gruppe an vier Standorten 550 Mitarbeiter bei einer Ausbringung von mehr als 5000 Tonnen bei einem Gesamtumsatz von bis zu 85 Millionen Euro im Jahr 2017.

Auf die „aktive und lebendige“ Gießerei-Industrie in Deutschland machte schließlich Max Schumacher, Sprecher der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbandes der deutschen Gießerei-Industrie, aufmerksam. Insofern lohne sich die „nachhaltige“ Mittelstandsinvestition, mit der der Fortschritt im wahrsten Sinne des Wortes geformt werde.

Beigeordneter Ruthard Hirschner freute sich über die Stärkung des Schopfheimer Standorts. Dies sichere Arbeitsplätze und Wachstum.

Die neue Formanlage hat ein Kastenformat von 1 660 mal 860 mm. Die Maximalleistung liegt bei bis zu 50 Kästen pro Stunde, im Mix wird mit 20 bis 25 gerechnet. Bei der GST in Fahrnau sind derzeit 169 Mitarbeiter beschäftigt.

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