Schopfheim Ein leiser Abgang ohne Feuer

Markgräfler Tagblatt

Fasnacht: Narren verzichten wegen des Wetters auf Verbrennung am Kronenbrunnen

Von Hans-Jürgen Hege

Die Ausfallerscheinungen der Fasnacht im Aruba-Land reißen nicht ab: Nach den drei Zunftabenden erwischte es ganz zum Schluss auch noch die Verbrennung am Kronenbrunnen.

Schopfheim . Die Zunftoberen bliesen die feurige Abschiedszeremonie kurzerhand ab – aus Sicherheitsgründen wegen der heftigen Sturmböen.

„Wer länger bliibt, het meh devo“: Unter diesem Motto hatten die Aruba-Narren die Fasnacht am 11.11. aus dem Kronenbrunnen gehoben. Dort sollte dem Kerli am Fasnachtsdienstag traditionell das letzte Stündlein schlagen.

Aber er wollte nicht abdanken, wenigstens nicht im Feuer. Vielleicht hielt er es aber auch mit dem Motto dieser Kampagne, als er einen Pakt mit dem Wettergott schloss und dafür sorgte, dass die Aruba-Verantwortlichen sich „wegen der Wetterkapriolen“ nicht trauten, dem Spuk ein Ende zu setzen.

Der „Kerli“ blieb auf dem Anhänger liegen als fast schon tragisches Symbol einer närrischen Zeit, in der - gelinde gesagt - nicht alles so gut klappen mochte, wie das Team des Oberzunftmeisters Jürgen Wisniewski es geplant hatte.

So fand die Abschiedszeremonie – ohne Feuer, dafür aber auch ohne Regen und Orkanböen – im Narrenkeller statt, ganz ohne das sonst übliche Geheule und Wehklagen, dafür mit markigen Worten von Florian Reimann, der die Verse von Gerhard Zeiher vortrug, begleitet von dröhnenden Klängen der „Namenlosen“.

Im gereimten Fazit war natürlich ein Thema der Zunftabend, den es nicht gab. „Statt Zunftobend, des isch s’bescht, gits ne Obend mit Wild West. Statt Fasnacht duet mer Cowboy mache, ne echte Narr cha do nit lache, zumal dann goht die ganzi Chose - de chasch der’s denke - prompt in d’Hose“, deklamierte Reimann in seiner Grabesrede, in der er auch an das Wetterpech beim Umzug erinnerte, das „s’meischte Publikum vertriebe“ habe.

„Un d’Verbrennung do hüt Zobe, di chasch bestimmt au nit grad lobe: do stönn paar Lütt - es isch ne Schand, de Sturm bringt alles durchenand. Do vergoht, ich sags ganz krass, au für uns de Fasnachtsspaß. Ich frog mich dann - nit übertriebe: Warum sollsch do no länger bliibe?“ Dennoch rief der Trauerredner dazu auf, optimistisch zu denken, die Fasnacht nicht an den Nagel zu hängen und fest daran zu glauben, „dass im nächste Johr alles besser wird mit viel Humor.“

Allerdings gab esder Wahrheit halber auch unter den Narren nicht wenige, denen gefiel, was sie im engen Terminraster der kurzen Fasnachtskampagne erlebten. Statthalter „Mark I. vo de Grienmatt“ zum Beispiel schwärmte vom unglaublich motivierten und engagierten Zunft-Ensemble, das ihn während seiner Amtszeit begleitet hatte.

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