Schopfheim Ein Loblied auf die „Agenda 2010“

Markgräfler Tagblatt

Bildungspartnerschaft: Wirtschaftsseminar für Schüler des Schopfheimer Theodor-Heuss-Gymnasiums in der Sparkasse

Im Rahmen der Bildungspartnerschaft des THG mit der Sparkasse Wiesental fand kürzlich ein Seminar zur Wirtschaftspolitik statt.

Georg Ückert, Vorstandsmitglied der Sparkasse, begrüßte dazu im S-Forum der Sparkasse 32 Schüler der beiden Wirtschaftskurse der Kursstufe I mit ihren Lehrern Michael Bausewein und Andreas Schell.

Der Referent Harald Strotmann, Professor für Volkswirtschaftslehre an der Hochschule Pforzheim, referierte zum Thema „Herausforderungen für den deutschen Arbeitsmarkt im Zeichen der Globalisierung“.

Gemeinsam mit den Schülern entwickelte er zunächst soziale, ökonomische und politische Aspekte von Arbeitslosigkeit. Nach der Erläuterung unterschiedlicher Definitionen von Arbeitslosigkeit analysierte Strotmann die aktuelle Lage auf dem deutschen Arbeitsmarkt.

Ein Blick durch die Wirtschaftsgeschichte Deutschlands machte deutlich, dass Arbeitslosigkeit in guten ökonomischen Zeiten weniger stark zurückging, als sie in Zeiten der Rezession zunahm. Der Referent machte den Schülern die Notwendigkeit der Arbeitsmarktreformen der Regierung Schröder deutlich, auch bekannt unter dem Namen „Agenda 2010“. Außerdem hätten, so Strotmann, zu Beginn des neuen Jahrtausends die Zurückhaltung der Unternehmen in Sachen Lohnpolitik sowie innovative Produkte der deutschen Wirtschaft international wieder zu alter Stärke verholfen. Aus dem „kranken Mann Europas“ im Jahr 2005 mit einer Arbeitslosenzahl von 4,9 Millionen sei 2017 das „Wachstumsland“ Deutschland mit einer Arbeitslosenzahl von 2,7 Millionen geworden. Deutschland habe erstmals in einer Aufschwungphase den Anstieg der Arbeitslosigkeit nach der Rezession wieder vollständig abbauen können.

Nachdem Strotmann Grundlagen der Wirtschaftspolitik referiert hatte, erarbeitete er mit den Schülern, was eine wirkungsvolle Arbeitsmarktpolitik ausmachen könne: Öffnung des Niedriglohnsektors vor allem für Langzeitarbeitslose oder Umwandlung prekärer in dauerhafte Beschäftigungsverhältnisse, die ein „Leben in Würde“ ermöglichten.

Strotmann bezeichnete als Merkmal guter Wirtschaftspolitik eine sinnvolle Verbindung von nachfrage- und angebotsorientiertem staatlichen Handeln. Gleichwohl riet er in der ökonomisch derzeit guten Situation zur Konzentration auf die Angebotsseite, so etwa zur Schaffung einer leistungsfähigen Infrastruktur.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading