Schopfheim Ein Quartier für den Klimaschutz

Markgräfler Tagblatt

Energiekonzept: Stadt startet das Nahwärmeprojekt im „Im Bifig“ / Bürgerinfo zum Auftakt

„Die Stadt verstärkt ihre Bemühungen zum Klimaschutz“: Mit diesen Worten eröffnete Bürgermeister Christof Nitz am Dienstag den Bürgerinformationsabend über Inhalte und Verfahren des neuen Energiekonzeptes „Im Bifig“.

Von Heiner Fabry

Schopfheim . Die Energieagentur des Landkreises erstelle im Auftrag der Stadt ein Konzept für eine zukunftsfähige Energieversorgung des besagten Quartiers. Dabei wolle man die Bevölkerung im Wohngebiet selbst sowie in der ganzen Stadt intensiv einbinden, so das Stadtoberhaupt.

„Wir leben über unsere Verhältnisse“, erklärte Mathias Muschal von der Energieagentur. Angesichts der abnehmenden Energieressourcen und der Herausforderungen durch den Klimawandel habe die Stadt im Rahmen des European Energy Awards (eea) ihren Beitrag zu mehr Energieeffizienz zu leisten und ein zukunftsfähiges Versorgungskonzept zu erstellen. Dabei folge sie den Zielen der Bundesregierung, einen klimaneutralen Gebäudebestand bis 2050 zu erreichen.

Im Jahr 2012 entfielen in Schopfheim 53,4 Prozent des Endenergieverbrauchs auf die Wärme-, 26,4 Prozent auf die Stromversorgung und 22,2 Prozent auf den Verkehr, führte Mathias Muschal aus.

Für den Gebäudebereich stellen sich besondere Herausforderungen. Es gebe konkrete Vorschriften für Bestandsgebäude im Sanierungsfall und bestimmte Nachrüstpflichten bei Nutzer- oder Besitzerwechsel.

Was ist nun unter einem Integrierten Quartierskonzept zu verstehen? Dieses weist die technischen und wirtschaftlichen Einsparpotenziale in einem Quartier aus. Es zeigt, mit welchen Maßnahmen sich die CO2-Emissionen reduzieren lassen. Und das Konzept bildet eine Entscheidungsgrundlage und eine Planungshilfe für eine an der Gesamteffizienz ausgerichtete Investitionsplanung.

Das Quartier „Im Bifig“ reicht im Westen von dem Gebäude der IHK und der Stadthalle bis zum Rathaus im Osten, vom Wieseweg im Norden bis zur Max-Metzger-Schule und der katholischen Kirche im Süden.

Für alle Gebäude des Quartiers müssten Datenerhebungen erfolgen, die Informationen über den tatsächlichen Wärmeverbrauch, Alter und Zustand des Gebäudes, Leistung des Heizkessels enthalten. Zur Erhebung der Daten bekommen alle Eigentümer Fragebogen zur Verfügung gestellt, in die sie die erforderlichen Daten eintragen können. Für eine Erstberatung hinsichtlich erforderlicher Maßnahmen übernimmt die Stadt den Eigenanteil an den Kosten für Gebäude- und Basis-Check.

Diese Datenerhebung soll bis Mitte August 2017 abgeschlossen sein. Ab sofort bis Ende 2017 finden Beratungen in der Verbraucherzentrale Energieberatung statt. Am 25. Oktober 2017 folgt eine ergänzende Informationsveranstaltung „Wärmewende im Heizungskeller“ bei der VHS.

Im Winter/Frühjahr 2018 sollen in einer weiteren Bürgerinformation erste Entwürfe für mögliche Umsetzungsmaßnahmen zur Sprache kommen. Das Endergebnis soll im Frühjahr 2018 vorliegen und präsentiert werden. Daran schließt sich die praktische Umsetzung an.

Im Rathausaal folgte am Dienstag ein Ideen-Workshop, bei dem die anwesenden Bürger ihre eigenen Ideen und Anregungen einbringen konnten. Alle Teilnehmer waren sich einig, dass die Energiewende ein sehr wichtiges Thema ist, und begrüßten das geplante Quartierkonzept. Bei der verbauten, mittlerweile in die Jahre gekommenen Technik bestehen mögliche weitere Effizienzpotenziale.

Zur Verbesserung der Energieversorgung im Quartier kam der Hinweis, dass noch deutliche Potenziale zur Solarenergienutzung vorhanden sind (Dach der Stadthalle, aber auch Mehrfamilienhäuser). Einige Teilnehmer stellten auch die aktuellen Grenzen des untersuchten Qua in Frage. Ihrer Ansicht nach wäre ein größerer Rahmen mit mehr Gebäuden sinnvoll gewesen.

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