Schopfheim Eine Elfe mit kraftvoller Stimme

Markgräfler Tagblatt

Sommersound: „Birdy“ verzaubert am Sonntagabend das Publikum auf dem Marktplatz

Ruhig und melancholisch gingen die diesjährigen Sommersound-Konzerte am Sonntagabend zu Ende: Die britische Sängerin Birdy verzauberte das Publikum mit ihrer unverwechselbaren Stimme und verwandelte den Marktplatz in eine mystische Fabelwelt.

Schopfheim (sat). Mit ihren langen dunklen Haaren, ihrer blassen Haut, der zierlichen Figur und dem langen hellen Kleid betritt Birdy leicht wie eine Elfe die Bühne. Süß, zerbrechlich, fast ein wenig schüchtern, wirkt die 21-Jährige, als sie zielgerichtet auf ihr Klavier zusteuert.

Die Stimme, die dann kurz darauf aus der jungen Frau kommt, ist jedoch genau das Gegenteil: kraftvoll, eindringlich, stark.

Gleich zu Beginn spielt Birdy die herzzerreißende Version des Cherry Ghost-Songs „People help the people“, mit der sie im Dezember 2012 den kommerziellen Durchbruch in Deutschland schaffte.

Über YouTube ist Birdy, die bürgerlich Jasmine Van den Bogaerde heißt, im zarten Alter von 15 Jahren mit Coversongs bekannt geworden. Aufgrund ihres musikalischen Könnens – mit sieben Jahren begann sie Klavier zu spielen, ein Jahr später schrieb sie erste eigene Songs – wurde sie schnell als „Wunderkind“ bezeichnet. Für ihr Debütalbum „Birdy“ (2011) standen hochkarätige Produzenten Schlange, es bestand jedoch nur aus Coversongs.

Beim Konzert in Schopfheim rückten indes das aktuelle dritte Album „Beautiful lies“ und dessen Vorgänger „Fire within“ (2013) in den Mittelpunkt, deren Songs allesamt Birdy selbst komponiert oder mitgeschrieben hat.

Mit Inbrunst sang die Britin bekannte Stücke wie „Wings“ und „Wild horses“ sowie das kraftvolle „Word as weapons“ und „Take my heart“, bei denen die fünfköpfige Band ihr Können zeigte. Natürlich durften auch das poppig-tanzbare Lied „Keeping your head up“, aber auch ruhige Songs wie „Not about angel“ und „Let it all go“ nicht fehlen.

Doch am schönsten waren die Lieder, bei denen es ganz ruhig wurde und nur Birdys Stimme mit eigener Klavierbegleitung über den Marktplatz hallte, wie bei ihrem Song „Beautiful lies“ oder „Skinny love. Auf letzteres hatte das Publikum – übrigens altersmäßig sehr gemischt – wohl förmlich gewartet: Schon bei den ersten Klavierklängen gingen die Hände hoch, Handys wurden zur Videoaufnahme gezückt und Pärchen lagen sich in den Armen. Gerade bei den akustischen Versionen hat man das Gefühl, Birdy singe um ihr Leben und tauche tief in eine andere Welt ein.

Apropos andere Welt: Kontakt zum Publikum suchte die Britin nur selten. Mit einem freundlichen „Guten Abend“, einem höflichen „Thank you“ zwischendurch und der Vorstellung der Band musste sich das Publikum zufrieden geben.

Birdy ist keine Frau großer Worte, vielmehr lässt sie ihre Musik sprechen. Dennoch war der Abend mit 1600 Konzertbesuchern das am schlechtesten besuchte Sommersound-Konzert dieses Jahres.

Um so mehr Kontakt zum Publikum suchten die sympathischen Jungs der Vorband „Sameday Records“, die nach ihrem Auftritt beim Beachvolleyball-Turnier bereits das zweite Wochenende in Folge in die Markgrafenstadt gekommen waren. Mit Gitarren und Cajon zeigten die Musiker aus Bad Säckingen und Umgebung, wie man aus wenig viel machen kann.

Immer wieder ließen sie kleine Anekdoten aus ihrer Zeit bei der TV-Castingshow „The Voice of Germany“ oder von Videodrehs einfließen. „Wir wurden oft gefragt, ob wir unsere Band nicht mal um Sängerinnen oder ein Schlagzeug erweitern wollen, aber wir haben immer abgelehnt. Jetzt sind wir Vorband von Birdy“, schmunzelte Daniele Cuviello.

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