Schopfheim Eine wahrlich himmlische Arie

Markgräfler Tagblatt
Ein Gastspiel gab der Basler Chor „Bâlcanto“ anlässlich des Abschlusstermins „150 Jahre Gesangverein Eichen“. Foto: Ines Bode Foto: Markgräfler Tagblatt

JubiläumskonzertBasler Chor zu Gast in der Eichener Kirche

Chorgesang in vollendeter Form kam in der Eichener Kirche zu Gehör: Der Basler Chor „Bâlcanto“ gab ein eindrucksvolles Gastspiel.

Von Ines Bode

Schopfheim-Eichen. Eine höchst ungewöhnliche Zusammenstellung an Chorstücken bestimmte das Repertoire der international besetzten Sängergarde. Und munter durch die Nationen bewegte sich auch die Liedauswahl, die nach Stücken aus England, Irland, Frankreich und der Schweiz sowie aus Schweden, Island und Lettland griff.

Seit genau zehn Jahren gibt es die Basler Singgemeinschaft, die unter dem ebenso sanften wie zielgerichteten Dirigat von Abélia Nordmann steht. Ein Jubiläum also, dem sich ein zweites anschloss, bekanntlich feiern die Eichener Sänger dieses Jahr ihr 150-jähriges Bestehen.

Überschrieben war ihre Abschlussvorstellung im voll besetzten Gotteshaus mit dem blumigen Credo „Red, red rose“. Dem gleichnamigen Titel mit festlichem Charakter schloss sich die grazilere „A red, red rose“ von James Mulholland an - nicht nehmen ließen es sich die Interpreten, rote Rosen an die Zuhörer zu verteilen.

Da war man aber schon am Schluss angekommen, genauer gesagt an dem Punkt, wo das begeisterte Publikum die Zugaben herbei applaudierte. Insgesamt überreichte die gemischte Formation mit ihrer gut einstündigen Darbietung einen Liederreigen eleganter Couleur, gespickt mit Nuancenreichtum.

Rund ein Viertel stark das männliche Vorzeigeregister, das Gros der 45-köpfigen Mannschaft machen exzellente Sopranistinnen und mehr aus. Hinzu kommen Solostimmen.

So stimmlich ausgerüstet, ließen sich kristallklare, sakrale Passagen genießen, etwa bei „‘S isch äbe e Mönsch uf Ärde“ oder „Agnus Dei“. Letzterer Titel von anno 1605 bestach mit engelhafter Interpretation und gehörte als wahrlich himmlische Arie zu den Höhepunkten, einer der raren mit Klavierbegleitung von Almut Pilz. Über Sekunden hinweg wurden einzelne Töne gehalten, vom Chor aufgefangen, um sauber in nächstfolgende hinüber zu gleiten.

Das schwedische „Uti var hage“ war auch so ein schweres Stück, bei dem es seitens der Sänger galt, die eigene Atemtechnik unter Kontrolle zu halten. Die volle Symbiose der enormen Chorkraft entlud sich beim Spiritual „The Battles of Jericho“, bei dem die Leiterin die Tasten anschlug, oder beim großartigen „Con amores la mi madre“.

Perfekte Sangeskunst zu zelebrieren verstand der Chor von Beginn an. Man marschierte durch die Jahrhunderte und bewegte sich auf Grund wechselvoller Dynamik smarter und gleichwohl reger Kompositionsarbeit über glanzvoll poliertes Parkett. Deutlich wurde mit dem Konzert, dass die „Bâlcanto“-Mitglieder einen Brahms oder Bruckner locker im Repertoire haben.

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