Schopfheim Einmal einen Autokran steuern

Markgräfler Tagblatt

Ausbildungsbörse: Offene Werkstätten in der Gewerbeschule und erstmals in der Gewerbe Akademie

Mal in der Praxis sehen, ob der Beruf des Schreiners passt? Noch eine Lehrstelle für September finden? Gefahrlos mit dem Schweißsimulator schweißen oder einen Autokran steuern? Die Gewerbeschule macht’s möglich - bei der Ausbildungsbörse am Samstag, 1. April, von 10 bis 13 Uhr.

Schopfheim. Alle Jugendlichen von den achten Klassen an sowie deren Eltern sind an diesem Tag willkommen auf dem „Marktplatz für Praktikum und Ausbildung“, bei dem ein umfassender Überblick über die Ausbildungsmöglichkeiten in der Region gegeben wird. „Unser Schwerpunkt liegt auf der dualen Ausbildung, um den künftigen Bedarf an Fachkräften zu unterstützen“, hebt Organisator Peter Zwickel hervor. An die 60 Aussteller sind dabei, darunter Betriebe aus Handwerk und Industrie, Banken, Handel, Krankenkassen, soziale Einrichtungen sowie Polizei und Zollamt. Von Auszubildenden wird auf Augenhöhe über Berufsbilder informiert.

Das Besondere: Die Ausbildungsbörse findet diesmal an zwei Orten statt: wie gewohnt auf dem Gelände des Berufsschulzentrums und neu in der Gewerbe Akademie. „Das haben wir aufgrund der bisherigen beengten Platzverhältnisse so entschieden“, teilt Jürgen Sänger von der Stadtverwaltung mit.

Ein kostenfreier Shuttle bringt die Besucher in die Belchenstraße und zurück in die Gewerbeschule. In den Werkstätten der Gewerbe Akademie können die Schüler ihre Karrierechancen ausloten.

Dass neben den Werkstätten in der Gewerbeschule zusätzlich die in der Gewerbe Akademie offenstehen, sei auch dem regionalen Schulentwicklungsplan geschuldet, macht Otfried Eckert, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, deutlich. Die Gewerbeschule werde nach ihrem Umbau ihren Handwerksbereich verstärken. Es gelte, Jugendlichen die ganze Bandbreite der Handwerksberufe zu zeigen. Jugendliche könnten so möglichst früh ihre Laufbahn planen.

Nicht immer sei eine Beschulung bis zum Abitur zwingend sinnvoll. Schüler können sich bei der Veranstaltung auf einer Werkstattfläche von insgesamt 3000 Quadratmetern ausprobieren. In der Gewerbe Akademie gibt es beispielsweise einen Friseursalon, in dem ein Airbrush-Make up aufgetragen wird. Am Stand der Ofenbauer-Innung gibt die Landessiegerin des Kammerwettbewerbs Auskunft.

„Die Zahl der Gymnasiasten steigt. Aber nicht alle Abiturienten können studieren“, fügt Peter Zwickel an. „Facharbeiter werden künftig so viel verdienen wie ein Ingenieur.“ Denn auch die Schweiz suche gut ausgebildete Fachkräfte.

Besonders willkommen sind am 1. April auch die Eltern. Der Vorteil einer Ausbildungsbörse direkt in der Schule liege darin, dass die Eltern sich den Schulort direkt ansehen können - anders als bei einer Veranstaltung in einer großen Halle, so die Organisatoren.

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) bietet zeitgleich eine Last Minute-Börse mit rund 350 freien Ausbildungsplätzen an. Mit der Agentur für Arbeit und der Handwerkskammer würden die offenen Lehrstellen vermittelt, Orientierungshilfe gegeben, so Matthias Hottinger von der IHK. Die Lehrstellenbörse findet im ersten Obergeschoss der Kaufmännischen Schule, also auf dem Areal des Berufsschulzentrums am Bahnhof, statt.

In der Gewerbeschule laden die Werkstätten zu Mitmachaktionen ein. Die Berufsfelder Bau, Holz, Farbe, Textil, Metallbau und Anlagenmechaniker werden vorgestellt. Auf dem Außengelände locken der Baubus des Bauverbands, der erstmals dabei ist, sowie ein Bundeswehr-Truck.

Die Ausbildungsbörse findet im siebten Jahr statt. Sie hat stets einen enormen Zulauf, betont Jürgen Sänger von der Stadt, die mit der Gewerbeschule zu dieser Veranstaltung einlädt. Für die Firmen, die Aubis suchen, habe die Ausbildungsbörse einen hohen Stellenwert. Auch die Betriebe im Initiativkreis oberes Wiesental seien dankbar, sich präsentieren zu dürfen - über die Grenzen hinweg, wie Michaela Renz unterstrich.

Für Ausbildungssuchende hat Lothar Schelshorn, Berufsberater bei der Agentur für Arbeit, sieben Tipps parat: Gut vorbereitet sein, Spickzettel für Fragen, mit gepflegtem Erscheinungsbild Eindruck machen, sich nicht ablenken lassen, die Kurzvorstellung in petto haben, Stift und Notizblock mitnehmen, Kontakte knüpfen bei der Ausbildungsbörse.

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