„Mit weit über 200 Gästen war unser Tag der offenen Tür ein überwältigender Erfolg“, so Pfarrer Andreas Ströble zu Beginn der letzten Sitzung seiner Amtszeit als Kuratoriumsvorsitzender des evangelischen Freizeithauses Gersbach. Schopfheim-Gersbach. Seit fast drei Jahren nahm er diese Funktion wahr und hat in dieser kurzen Zeit sehr viel bewegt. Schon lange vor seiner Zeit als Kuratoriumsvorsitzender hat er immer im Frühjahr und Herbst seine Freizeiten mit den Konfirmanden im Freizeithaus Gersbach verbracht. Sicherlich auch aufgrund seiner praxisnahen Erfahrungen mit dem Haus, packte er mit großer Entschiedenheit und auch einer gehörigen Portion Mut die große Renovierungsaktion im Juli im Freizeithaus an. Nicht nur hierbei zeichnete er sich – wie die Geschäftsführerin Elisabeth Störk unterstrich – durch jene Eigenschaften und Fähigkeiten aus, die er als Kuratoriumsvorsitzender ohne viele Worte vorlebte. „Er hört zu, und man kann mit ihm offen die Argumente so lange hin und her bewegen, bis sich eine gute Lösung ergibt. Dabei hat er alle Beteiligten im Blick, sucht bewusst die sachliche Ebene und bleibt dennoch seinem Gegenüber stets zugewandt.“ Dass er auf seine Art ein echtes Unikat sei, habe er nicht nur bei den Workcamps oder Arbeitseinsätzen zupackend und tatkräftig unter Beweis gestellt, sondern er sei stets – trotz vieler anderer Termine – immer im richtigen Moment zur Stelle gewesen. Bis zur Neuwahl eines Nachfolgers übernimmt der stellvertretende Kuratoriumsvorsitzende Ernst-Frieder Schmidt (Gersbach) kommissarisch diese Funktion. Pfarrer Ströble verlässt das Freizeithaus zu einem Zeitpunkt, in dem sich Haus und Trägerschaft in einer Umbruchsituation befinden. Bislang ist die evangelische Landeskirche Trägerin. Sie trennt sich aber schon seit längerem – wie am Beispiel von Beuggen bereits vollzogen – von ihren kircheneigenen Immobilien. Dazu zählt auch das Freizeithaus Gersbach. Nur wenn sich bis 2019 ein neuer Trägerverein bildet, der das Haus organisatorisch und finanziell komplett in eigener Regie führt, wird die Landeskirche von einem Verkauf im Jahre 2020 Abstand nehmen und das Haus an den Verein übergeben. Eine interne Konzeptfindungsgruppe arbeitet bereits an den Voraussetzungen und möglichen Perspektiven für einen solchen neu zu gründenden Verein. Mit durchschnittlich 70 Gruppen und rund 4500 Übernachtungen pro Jahr ist die Übernahme durch einen Verein sorgfältig zu planen und umfassend zu strukturieren. Um hier auch auf die Erfahrungen anderer Vereine mit ähnlichen Zielvorgaben zurückzugreifen, war bei dieser Kuratoriumssitzung als Gastreferent Fritz Schmidt vom Begegnungsbahnhof Hasel eingeladen. Seine Erfahrungen aus rund 30 Jahren aktiver Vereinstätigkeit gaben neue Impulse. So wird das Freizeithaus die von Fritz Schmidt schon länger erprobte Software für ein effizientes Belegungsprogramm übernehmen. Schmidt hat mit Elisabeth Störk eine Initiative gestartet, die das Landratsamt unterstützt. Am 9. November sind die Verantwortlichen aller Selbstversorgerhäuser im Landkreis zu einem runden Tisch eingeladen. Ziel ist es, sich auszutauschen und Chancen einer gemeinsamen Vernetzung zu prüfen. Das Freizeithaus soll als Selbstversorgerhaus erhalten bleiben. Alle, die das Haus und seine einmalige Lage kennen, sind sich darin einig.