Schopfheim „Es wird kein Zuckerschlecken“

Markgräfler Tagblatt
Gratulation und herzlicher Willkommensgruß des Bürgermeisters: Christof Nitz überreichte der neuen Rektorin der Max-Metzger-Schule, Eva Skrypnik, gestern einen Blumenstrauß.                                                                                                                                                                              Foto: Petra Martin Foto: Markgräfler Tagblatt

Die neue Rektorin der Max-Metzger-Schule, Eva Skrypnik, freut sich darauf, die Herausforderung zu meistern

Von Petra Martin

Schopfheim. Sie ist eine patente, gestandene Frau, sie bringt jede Menge Berufs- und Lebenserfahrung mit, macht einen zupackenden Eindruck, und sie ist ein herzlicher Mensch: Eva Skrypnik ist die neue Rektorin an der Dr.Max-Metzger-Schule.

Die Freude auf Seiten des Schulträgers ist entsprechend groß, die Erwartungen hoch: „Ein lang gehegter Wunsch geht in Erfüllung“, so Bürgermeister Nitz, der die neue Schulleiterin gestern bei einem Pressegespräch mit Fachbereichsleiter Jürgen Sänger vorstellte.

Die Zeit der Vakanz und der Jahre der persönlichen Auseinandersetzungen habe nun hoffentlich ein Ende. „Wir wollen die Schule auf den Stand bringen, den sie verdient“, betonte Christof Nitz. Es gelte, die Schwerpunktschule mit Ganztagsbetreuung weiter auszubauen, und das gehe nur, wenn die Schule einen guten Ruf genieße. „Wir glauben, dass wir das mit Eva Skrypnik sehr gut in den Griff kriegen.“ Es gelte, die pädagogischen Konzepte zur Schulstruktur mit Leben zu erfüllen, so wie sich der Schulträger dies wünsche. Das aber sei nur möglich, wenn alle dahinterstehen und die Sache mittragen.

Nitz erläuterte, bei der Max-Metzger-Schule handele es sich um einen Ganztagsschul-Versuch, der weiterlaufe, bis die Stadt nach dem neuen Gesetzgebungsverfahren für die Ganztagsbetreuung an Grundschulen den Antrag stelle.

Voraussetzung für diesen Antrag sei die Überarbeitung des jetzigen Konzepts. Vorstellbar sei, so Jürgen Sänger, bis zur Antragstellung spätestens im übernächsten Schuljahr eine Optimierung des Konzepts auszuarbeiten; für einen Antrag im nächsten Schuljahr wäre der Zeitplan zu straff.

Eva Skrypnik will hier indes aufs Tempo drücken, es bereits bis zum 1. Oktober - der jetzigen Antragsfrist - schaffen. „Mir lag die Max-Metzger-Schule immer sehr am Herzen“, so die neue Rektorin, die bereits zwölf Jahre lang an der Schule unterrichtet hat, bevor sie nach Weitenau wechselte. Die Entwicklung der Schopfheimer Grundschule habe sie stets verfolgt und wolle nun ihre „ganze Person und Persönlichkeit“ in die Arbeit einbringen. Seit dem 23. Juli ist sie als Rektorin an der Schule. Sie freue sich über die gute Unterstützung durch die „tollen“ Kollegen, den Schulträger und die „super“ Sekretärin. „Ich fühle mich gut aufgehoben, es fühlt sich gut an“, schilderte Eva Skrypnik ihre ersten Eindrücke.

Zwar hat sie noch nicht an einer Ganztagsschule unterrichtet, doch kann sie auf ein „gutes Gerüst“ zurückgreifen, das ihr durch ihre 21-jährige Tätigkeit zur Verfügung steht, die sie parallel zur Schultätigkeit in der Lehrerausbildung verbrachte. Die Begleitung, Beratung und Prüfung der Referendare gehörte zu ihren Aufgaben. „Da ist es verpflichtend, dass man die Schulstrukturen kennt“, erläuterte Eva Skrypnik. So sei sie auch mit den rechtlichen Bestimmungen und Konzeptionen von Ganztagsschulen vertraut; erst kürzlich war sie auf einem Kongress zum Thema.

Als einen Gewinn sieht sie es an, Berufserfahrung außerhalb des Schulumfelds gesammelt zu haben. Eltern könne sie so viel besser verstehen, sagte Eva Skrypnik, die auch mal eine Lehre als Zahntechnikerin begann, fürs Landesdenkmalamt an Ausgrabungen teilnahm und für die Kirche arbeitete.

Für ihre Arbeit an der Ganztags-Grundschule in der Adolf-Müller-Straße bringt die neue Rektorin darüber hinaus einen unschätzbar hohen Vorteil mit: Die 54-Jährige hat eine Ausbildung als Sprachförderin für Migranten.

Versiert ist sie auch, was die Kooperation zwischen Schule und Kindergarten angeht; hier will sie auf eine Intensivierung hinarbeiten, kommen die Kinder doch aus vielen unterschiedlichen Kindergärten an die Metzger-Schule - anders als etwa beim Bildungshaus Langenau. Auch die Hochbegabtenförderung ist ihr wichtig.

Und dann gibt es noch das Thema Inklusion. „Ich bin für die Inklusion“, sagte Eva Skrypnik, „aber ich habe den ‘Doppelblick’.“ Will heißen, dass sie als Mutter eines körperbehinderten Sohnes die Sicht der Eltern versteht und als Lehrerin die der Schule . „Man muss genau hinschauen, was gut für das Kind ist, was Sinn macht und was nicht“, so Eva Skrypnik.

Alles in allem warten jede Menge schwierige Aufgaben auf die neue Rektorin. „Ich weiß, es wird kein Zuckerschlecken, aber auf der anderen Seite fordert mich das heraus“, resümiert die Pädagogin, die hofft, die in sie gesetzten Erwartungen erfüllen zu können. Dann fügt sie hinzu: „Ich liebe solche Herausforderungen.“

Eva Skrypnik, 54 Jahre alt, geboren in Wyhl am Kaiserstuhl, studierte an der Pädagogischen Hochschule in Freiburg katholische Theologie und Mathematik. Nach der Referendariatszeit in der Ortenau war sie sowohl als Erzieherin als auch als Lehrerin an der Tüllinger Höhe tätig. 1988 wurde sie Lehrerin an der Max-Metzger-Schule in Schopfheim. Seit 1993 ist sie am Seminar für schulpraktische Ausbildung (heute: Didaktik und Lehrerbildung) tätig, von 2000 an unterrichtete sie an der Grundschule Weitenau-Wieslet. Am 23. Juli trat sie das Rektorenamt an der Max-Metzger-Schule an. Eva Skrypnik wohnt seit zwei Jahren in Schopfheim. Sie ist verheiratet - ihr Mann ist Pädagoge an der Gerhard-Jung-Schule in Zell - und hat einen 20-jährigen Sohn. Sie ist eine begeisterte Fotografin, und sie liest gerne.

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