Schopfheim Es wird saniert - aber nicht komplett

Markgräfler Tagblatt
Bis hierher und - vorerst - nicht weiter: Dass die Sattelhofstraße nicht gleich komplett saniert wird, stößt bei einigen Raitbachern auf Unmut. Foto: Hans-Jürgen Hege Foto: Markgräfler Tagblatt

Sattelhofstraße in Raitbach: Startschuss für die Arbeiten ist am 24. August / Umwege für Anwohner

Schopfheim-Raitbach (hjh). „Es geht endlich los“, freuen sich die Anwohner der Sattelhofstraße und die Sattelhofer über den langersehnten und nun endlich offiziellen Startschuss zur Sanierung ihrer Straße durch den Weiler in Richtung Kürnberg / Hasel / Gersbach.

Bei einem Infoabend am Mittwochabend in der Raitbacher Halle ließen sich die Anwohner über das aufklären, was ihnen in den vier Wochen vom 24. August bis 24. September „blüht“, wenn sie die Türen ihrer Häuser aufmachen, Besuch erwarten oder selbst mit dem Auto starten wollen.

Vom Tiefbauamt standen Gerd Woop und Bernhard Karle Rede und Antwort, vom Planungsbüro Südwest begrüßte Ortsvorsteher Wilhelm Tholen die Herren Thomas und Michael Strübe, die das Kompetenzteam in Sachen Straßensanierung komplettierten.

Viel zu erzählen allerdings hatte das Quartett nicht über das Straßenstück, das auf einer Länge von voraussichtlich 1200 Metern für 280 000 Euro auf Vordermann gebracht werden soll.

Zwischen den Häusern wird der alte Belag bis auf den Unterbau abgetragen und mit einer Schicht bis zu acht Zentimeter neu asphaltiert. Und dort, wo die Straße durch die freie Natur führt, wird der Belag einfach auf den vorhandenen aufgetragen, erklärte Tiefbauamtsleiter Gerd Woop den rund 15 Zuhörerinnen und Zuhörern, die sich hinter dem Beamer eingefunden hatten.

Die Infos machten – so stellte am Ende auch Woop zufrieden fest – „auf sehr sachlicher Ebene“ die Runde. Darüber freue und bedanke er sich sehr, sagte er. Und diese Freude hielt auch dann noch an, als es ein wenig lebhafter wurde im Publikum.

Grund dafür war, dass ein Bild an der Wand die Stelle zeigte, an der der Stadt Schopfheim vermutlich das Geld ausgehen wird. Denn diese Stelle ist noch ein gutes Stück vom Café Reichert entfernt, wo die Sanierung ursprünglich hätte enden sollen. So richtig nachvollziehen konnte das niemand im Saal. Daran änderte auch Gerd Woops Versicherung nichts, dass er die restlichen Arbeiten, die mit 150 000 Euro zu Buche schlagen dürften, auf jeden Fall ins Budget fürs Jahr 2016 übernehmen wolle.

„Allerdings muss der Gemeinderat darüber entscheiden, ob das Projekt in den Haushalt des kommenden Jahres aufgenommen wird“, sagte Woop und wies darauf hin, dass er lediglich ausführendes Organ sei und letztendlich tue, was ihm aufgetragen werde. Über eine Entscheidung der Gemeinderäte könne er sich nicht hinwegsetzen, betonte der Leiter des Tiefbauamts mehrmals, gedrängt natürlich von einigen Zuhörern, die partout nicht einsehen wollten, dass man – „wenn die Baustelle schon eingerichtet ist“ – das gleiche Geld ein Jahr später erneut auszugeben beabsichtigt.

Außerdem ärgern sich die Anwohner der Häuser, die jetzt noch nicht in den Genuss eines neuen Fahrbahnbelags kommen: „Wir müssen die ganzen Unannehmlichkeiten und Umwege (mal müssen sie über Kürnberg nach Raitbach fahren, ein anderes Mal über Hausen) auf uns nehmen und haben nichts davon.“

Mit einem „Zuckerle“ wartete Gerd Woop allerdings auf: „Weil wir die Straße nicht komplett erneuern, trägt die Kosten dafür alleine die Stadt. Würden wir alles neu machen, würde die Sache nicht nur ungleich teurer, sondern dann würden auf alle die üblichen Anliegerkosten zukommen. Und zwar unabhängig davon, ob schon mal welche bezahlt wurden oder nicht.“

Jetzt werde vor Ort nach Lage der Dinge entschieden, wie die Straße saniert wird. Kommen wenig Änderungen oder andere unvorhergesehene Arbeiten dazu, könne es sein, dass ein noch längeres Straßenstück saniert werden kann. „Oder umgekehrt“, ergänzte Bernhard Karle und versprach, dass er, sein Chef sowie die Planer und der Polier kurzfristig und unbürokratisch vor Ort Änderungswünsche weitestgehend berücksichtigen wollen und werden. Auch deshalb werde es jeden Mittwoch eine Besprechung im jeweiligen Bauabschnitt geben.

Über die Termine und über die Ansprechpartner werden die Anwohner mittels Flyer auf dem Laufenden gehalten, versicherte Karle, nachdem er nochmals bekannt gegeben hatte, dass die Umleitungen oder Durchfahrtssperren (Anlieger frei bis Café Reichert) bereits am Bahnhof in Hausen ausgeschildert werden. Freie Fahrt habe lediglich der (Schul-)Bus. An den beiden letzten Tagen der Maßnahme, also 23. und 24. September (eventuell noch am 25. September), werde der Belag aufgebracht Und das heißt: Durchfahrten sind auch für Anwohner in der Zeit nicht möglich. Da müssten dann auch sie Umwege in Kauf nehmen.

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