Schopfheim „FBG steht nicht zur Diskussion“

Markgräfler Tagblatt
Mit einem Gewinn aus dem Stadtwald kann der Gemeinderat auch für das Jahr 2015 rechnen Foto: Werner Müller Foto: Markgräfler Tagblatt

Stadtwald wirft auch 2015 einen Gewinn in Höhe von 130 000 Euro ab

Schopfheim (wm). Auf den Wald ist halt Verlass: Zum wiederholten Mal in Folge kann die Stadt im kommenden Jahr mit einem Gewinn aus ihrem hölzernen Sparkässlein rechnen.

Auf gut 130 000 Euro bezifferte Marco Sellenmerten, Leiter des Forstbezirks Schopfheim, den zu erwartenden Überschuss aus dem Bewirtschaftungsplan für den Stadtwald. Diese Gewinn ist um so bemerkenswerter, als ihm ein deutlich reduzierter Hiebsatz zu Grunde liegt. Die Stadt lässt nämlich nur 11 000 Festmeter einschlagen, rund 4000 Festmeter weniger als im Schnitt der vorausgegangenen zehn Jahre.

Sellenmerten sprach in diesem Zusammenhang im Gemeinderat denn auch von einem „nachhaltigen Hiebsatz“ – das heißt, geschlagen wird nur so viel Holz, wie zeitgleich wieder nachwächst.

Die Gewinnerwartung hängt allerdings davon ab, dass sich die Holzpreise im kommenden Jahr nicht verschlechtern und auch sonst keine Störungen im Betriebsablauf auftreten – zum Beispiel Sturmschäden und/oder Käferbefall.

Nach Angaben des Forstbezirksleiters bedeckt der 1570 Hektar große Stadtwald immerhin ein Viertel der Schopfheimer Gemarkungsfläche. Das Verhältnis von Laub- zu Nadelwald beträgt 54 zu 46 Prozent. Dieses habe sich in den zurück liegenden zehn Jahre gerade umgekehrt, so Sellenmerten. Das beruhe nicht zuletzt auf dem (bewusst gesteuerten) Rückgang der Fichte und dem verstärkten Anpflanzen von klimastabileren und standortgerechteren Laubbäumen.

Auch im kommenden Jahr geht es laut Forstplan weiter mit der „ökologischen Aufwertung“ des Stadtwaldes mit Hilfe des so genannten „Alt- und Totholzkonzeptes“. Dies Habitatflächen werden 2015 etwa 60 Hektar umfassen. Von besonderer Bedeutung seien außerdem die Ausgleichsflächen im Zusammenhang mit dem Ausbau der A 98. Für deren Anlage und deren Pflege steuere das Land 250 000 Euro zu, so Sellenmerten. Auch der Aufbau klimastabilerer Mischwälder gehe weiter. So sei geplant, 22 000 Laubbäume neu zu pflanzen.

Hans-Jörg Klein würdigte das „gute Ergebnis“, merkte aber an, dass dies auch der hohen Zuschüsse durch das Land im Zusammenhang mit der A 98 zu verdanken sei. Der SPD-Stadtrat wollte zudem auch wissen, ob die Forstbetriebsgemeinschaft (FBG), die bislang für die gemeinsame Holzvermarktung zuständig war, nur noch ein „Auslaufmodell“ sei, nachdem das Kartellamt gegen die bisherige Praxis ein Veto eingelegt habe (wir berichteten).

Die Ausgleichszahlen für die A 98-Flächen seien zwar hoch, betonte Sellenmerten, deckten aber nur einen Teil der tatsächlich entstehenden Kosten, handele es sich bei den Flächen doch um einen „Ausbau de luxe“. Mit Blick auf die FBG konnte der Forstamtsleiter die Sorgen zerstreuen.

Das Kartellamt habe nicht die Forstbetriebsgemeinschaften im Visier, sondern das Land insgesamt, weil dieses bei der Vermarktung nicht zwischen Privat- und Staatswald unterschieden habe. Da sei eine Änderung im Gange. Die hiesige FBG habe „alles richtig gemacht“, so Sellenmerten. Deshalb werde sich auch in Zukunft an der bewährten Praxis nicht viel ändern. „Die FBG steht nicht zur Diskussion“,versicherte der Forstmann.

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