Seit mehr als zwölf Jahren gehört Bruno Haas, der erfolgreiche und renommierte Kunstmaler(-meister) mit zahlreichen, über den ganzen Globus verteilten Ausstellungen, irgendwie ein wenig zum Inventar des Unternehmens „Würth Elektronik“ (WE) in Gündenhausen. Von Hans-Jürgen Hege Schopfheim. Kein Wunder also, dass er zum wiederholten Mal einige seiner Werke im Personaltrakt des Betriebs präsentieren durfte. Am Sonntag erlebten die Gäste von Bruno Haas und Andreas Gimmer, dem Geschäftsführer von WE, ein weiteres Highlight in der Beziehung der beiden doch so gegensätzlichen Pole von Industrie und Kunst. Einen Tag lang war einmal mehr nicht nur der große Personaleingangsbereich mit Treppenhaus, dessen Wände Bruno Haas bereits 2004 mit seinen Arbeiten zu einem riesigen Kunstwerk machte, Mittel- und Ausgangspunkt eines Rundgangs durch die angeschlossene kleine, aber feine Ausstellung, in der es der Künstler den Besuchern überließ, die „Bilder auf sich wirken“ zu lassen. Zur Eröffnung fand Werner Balkow, ein Architekt aus Weil und vor 50 Jahren Lehrer in einem Meisterkurs an der Malerfachschule Lahr, den damals auch „ein gewisser Bruno Haas besuchte“, die passenden Worte zur Ausstellung, die den Gästen „Einblicke“ versprach. Es sei nicht eben einfach, die Eigenarten von Kunst rational zu erfassen. Kunst sei ein menschliches Kulturprodukt, das nachhaltige Gefühlserlebnisse vermitteln könne. Die Wandmalereien von Haas seien zumindest für ihn, den Architekten, „Kennzeichen intuitiven Gestaltungsbedarfs, dem er mit einer liebevollen, expressiven Formensprache Ausdruck verleiht.“ Er vermittle einen humorvollen Komplex, der ihn an den Surrealismus früherer Kinderzeichnungen erinnere, sagte Werner Balkow, der in den Werken von Haas durchaus auch einen Bezug zum „Würth’schen Unternehmen“ erkennen konnte: „Tanzend wirkende fragmentarische Figuren, Punkt – Punkt – Komma – Strich-Motive, die mit Sicherheit motivierende Einflüsse auf die hiesigen, täglich vorbeieilenden Mitarbeiter verursachen.“ Haas’ Wirken zeichne ein feinfühliger Umgang mit Material und Farbe aus. Seine Farbimpressionen seien in Wirkung und Zusammenspiel das Resultat eines kreativen Prozesses, denen ein ganz persönlicher Duktus zugrunde liege, von dem er hoffe, dass er Bruno Haas auf dessen Weg „noch lange erhalten bleiben möge.“