Schopfheim Für Firmen, Skater und Bahnfahrer

Markgräfler Tagblatt

Stadt will Gewerbegebiet Lus VII erweitern / 102 Park+Ride-Plätze samt überdachtem Radständer

Von Werner Müller

Schopfheim. Gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlägt die Stadt im Lus: Ganz am Westrand Schopfheims will sie das Gewerbegebiet erweitern – um erstens den dortigen Firmen zusätzlichen Raum zu verschaffen, um zweitens für den S-Bahn-Haltepunkt endlich einen P+R-Platz zu schaffen und um drittens für die Jugend einen neuen Skater- und Bolzplatz einzurichten.

Zu diesem Zweck strebt die Stadt eine Änderung des Flächennutzungsplanes an und hebt zugleich den alten Bebauungsplan Lus VII auf.

Bauverwaltungsleiter Bernd Benz hob im Gemeinderat denn auch besonders auf diese „neuen Aspekte“ als Begründung für die geplanten Änderungen ab.

Geplant seien 102 Park+Ride-Plätze samt überdachtem Fahrradständer. Die Verlegung des Skaterplatzes sei notwendig, weil die Genehmigung für den jetzigen Standort westlich der Firma Rothmeier auslaufe. Der Grund: Auch dort steht eine Erweiterung des Gewerbegebietes ins Haus (wir berichteten).

Mit den betroffenen Jugendlichen sei die Verlegung abgestimmt, so Benz. Sie mache vor allem auch wegen der nahen S-Bahnhaltestelle durchaus Sinn. Der neue Standort biete zudem den Vorteil, dass er hinsichtlich der Lärmemissionen „unproblematisch“ sei.

Als „großes Plus“ der neuen Pläne bezeichnete Benz die Tatsache, dass es von Gündenhausen in Richtung Maulburg an der Bahnlinie entlang künftig einen neuen, asphaltierten Fuß- und Radweg gebe, der den bisherigen Feldweg ablöse.

Wegen der Erweiterung muss die Stadt das Gewerbegebiet Lus VII ein Stück weit in die Grünzäsur ausweiten. Dafür braucht es die Genehmigung des Regionalverbandes. Die Erweiterung liege aber nicht zuletzt wegen des Parkplatzes für die S-Bahn sowie wegen des Sportgeländes im öffentlichen Interesse. Benz wies darauf hin, dass sich die Stadt mit den Grundstückseigentümern nach zum Teil jahrelangen Verhandlungen habe einigen können.

Mit der Erweiterung nimmt die Stadt allerdings auch eine „hohe Versiegelung“ von Grund und Boden in Kauf. Um diese wettzumachen, sind eine Reihe von Ausgleichsmaßnahmen geplant, die Landschaftsplaner Georg Kunz im Gremium erläuterte.

Bisher seien in dem vier Hektar großen Gebiet 0,9 Hektar Fläche versiegelt, erläuterte Kunz. Durch die baulichen Möglichkeiten, die die Erweiterung zulasse, kämen noch einmal 2,4 Hektar hinzu. Auf den Äckern und Wiesen gebe es Reptilien (Eidechsen, Blindschleichen) sowie 28 Vogelarten.

Um den Eingriff in die Natur auszugleichen, müsse die Stadt 62 junge Bäume sowie rund 800 Quadratmeter Hecken anpflanzen. Zudem sei geplant, im Lauf der Kleinen Wiese bei Langenau einen 80 Zentimeter hohen Absturz zu beseitigen und dort statt dessen eine so genannte „raue Rampe“ einzurichten, auf der die Fische flussaufwärts schwimmen können.

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