Schopfheim „Für Frauen ist das kein Problem!“

Markgräfler Tagblatt
Im Schlafcoupé: die singenden und spielenden VokaLiesen bei ihrer neuen Erfolgrevue „Tapetenwechsel“. Foto: Scharf Foto: Markgräfler Tagblatt

„Tapetenwechsel“: Sagenhafte Musikrevue der VokaLiesen in der Waldorfschule

Von Jürgen Scharf

Schopfheim. Mit ihrer neuen musikalischen Revue „Tapetenwechsel“ haben die VokaLiesen bei der Premiere am Sonntag im ausverkauften großen Saal der Waldorfschule einen sagenhaften Erfolg „eingefahren“.

Eine Zugfahrt, die ist lustig: Der Zug kommt. Pfiff! Abfahrt. Im Abteil sitzen fünf wunderbare Damen. Mit ihnen kann man eine schwungvolle Reise durch das Land der Träume im Eisenbahnwaggon mit rund 25 Schlagern, Chansons, Hits und Evergreens machen.

Die Sängerinnen Hilke Hänssler, Heinke Hoffmann, Alexandra Kapitz, Almut Weber-Kapp und die mit viel Spielwitz mitmachende Pianistin Ursula Müller-Riether können sich aber nicht so richtig einigen, ob Kreuzfahrt mit Captain’s Dinner oder Flugreise zum Amazonas, ob Honolulu, Kilimandscharo oder Titicacasee. Reisetickets versprechen eine Traumreise. Egal wohin. Hauptsache All-inclusive.

Und diese „Glückliche Reise“, wie es gleich im ersten Schlagerlied heißt, macht das Publikum gerne mit und lässt sich zu dem Tapetenwechsel einladen. Man weiß ja, „eine kleine Sehnsucht braucht jeder zum glücklich sein“. Das im Schlafcoupé gesungene Chanson von Friedrich Hollaender findet sich schon in der Erfolgsrevue „Sekretärinnen“ von Franz Wittenbrink, mit der „Tapetenwechsel“ etwas Ähnlichkeit hat.

Die neue Regisseurin Eva Gruner hat mit einer frischen und witzigen Choreografie für Tapetenwechsel bei den VokaLiesen gesorgt, und der Zuschauer kann mit den vielen musikalisch-ironischen Liedern mehr über die verborgenen Sehnsüchte der Damen erfahren, die sich auch mal mit roten Schuhen an den Bühnenrand setzen und Kussmündchen geben.

Da reiht sich eine Nummer an die andere: von Mani Matters „Alpeflug“ im Dialekt über das trotzige „Ich will keine Schokolade“ bis zu dem von Hilke Hänßler im Diseusenstil mit schönem Sopran gesungenen mysteriösem Kriminalchanson „Also geben Sie acht“ von Fritz Kreisler.

Schon die „Illusionen“ kamen in der Interpretation zur Gitarre von Alexandra Kapitz beim Publikum bestens an, doch mit „L’Amour“ von Queen Bee landet die Sängerin den absoluten Knüller. „Die Weiber sind schuld, die Kerle sind schuld, sie alle sind schuld“. Das singt sie nicht, das schleudert sie wutentbrannt theatralisch heraus, in einer irrwitzigen Szene. Das gab rasenden Zwischenapplaus.

Dabei waren die Damen doch zuerst noch ein Herz und eine Seele, als sie ihre Reise ans Ziel ihrer Träume antreten. Doch sie können auch mal zickig und ganz schön gemein zueinander sein. Und die Zuschauer suhlten sich in diesem Seelenstriptease.

Ach, diese Frauen! Das muss auch schon mal Max Raabe gestöhnt haben, dessen „Für Frauen ist das kein Problem“ ein weiterer Höhepunkt des Abends war. Welcher Mann hat das noch nicht eingestehen müssen: Frauen haben für alles eine Creme und sehen immer gut aus. Eine andere Erkenntnis: „Frauen wissen, wo sie günstig Schuhe kriegen. Für Frauen ist das kein Problem. So was machen sie mit links. Meistens gelingt’s.“ Wie in diesem tollen Programm.

Keine Frage, dieser Abend hat alles, was einen guten Showauftritt ausmacht und ist mit seinen hintersinnigen Songs und geistreich inszenierten Szenen fast schon eine kleine Musicalrevue. Ohne mehrere Zugaben ließ man die reiselustigen VokaLiesen nicht von der Bühne.

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