Das Begleitumfeld war gut: „Zoodirektor“ Handschuh hatte seine Mitspieler präzise instruiert und in den 14 humorvoll und schwungvoll gespielten musikalischen Parodien traten einzelne Musiker solistisch hervor. Natürlich wartet das Publikum stets auf die Legato-Seligkeit des „Sterbenden Schwans“, aber auch die Kuckucksrufe und andere tierisch persiflierende Charakterisierungen machen immer wieder Freude und das Stück zum populärsten Stück von Saint-Saëns.
Vielleicht auch deswegen, weil meist eine witzige Geschichte dazu vorgetragen wird. Es muss nicht immer der berühmte Loriot-Text sein. Wolfgang Griep hat einen eigenen verfasst, eine Art musikalische Biografie von Camille, diesem „geborenen Reisenden“, Ethnologen, Naturforscher und Zugvogel, der ein abenteuerliches Leben führte.
Der Sprecher hat den „Karneval“ mit zeitgemäßen Anspielungen modernisiert und so die Rolle von Saint-Saëns als Unterhalter und Schalk weitergespielt. Wenn der Text weniger weitschweifig und etwas kürzer gewesen wäre, hätte das der Stringenz des Stücks gut getan. Aber allemal witzig, wie Griep die Übergänge vom Menschlichen zum Tierischen schaffte. Schließlich sind wir ja „alle nur komische Tiere im wilden Dschungel der Welt“.