Schopfheim Hand ins Hand in ein neues Land

Markgräfler Tagblatt

„Wir verlassen das Nest“: Abschiedsfeier für die Viertklässler der Grundschule Fahrnau

Schopfheim-Fahrnau (hjh). „Mit Mut und Neugier gehen wir an das, was kommt, heran“, kündigten die Jungs und Mädchen der Grundschule Fahrnau an, als sie die Zeugnisse in Händen hielten und mit großen Augen „die Insel“ verließen, die in den zurückliegenden vier Jahren ihre Heimat gewesen war.

Es war ein Abschied mit „Tiefgang“, zu dem die Schützlinge von Nicola Borgmann, Claudia Ströble und Agnes Kähny bei der Feier am Dienstag in der Festhalle antraten. Die muntere Piratenmeute machte mit Reisebegleiterin Nicola Borgmann Jagd auf einen imaginären „Schatz“ und erinnerte sich währenddessen an zahlreiche Stationen der Grundschulzeit, die sie bei ihren ersten Gehversuchen in die reale Welt voller Abenteuer mal gut, mal weniger gut überstanden.

Dabei zogen die selbstbewussten Jungen und Mädchen wirklich alle Register, um „die Spuren“ in Stein zu meißeln, die sie „in den vier Jahren, die wie im Flug vergingen“, in ihrer bisherigen „Penne“ hinterlassen haben. „Es ist geschafft! Das Ziel ist erreicht“, jubelten drei vierte Klassen vereint im Chor und sangen: „Komm wir gehen Hand in Hand in ein unbekanntes Land. Komm wir gehen Hand in Hand in ein neues Land!“

Claudia Ströble konnte sich in Vertretung von Konrektorin Gertrud Striegel in ihrer Abschiedsrede kurz fassen. Die Rasselbande vor ihr, hinter ihr und um sie herum hatte in der brechend vollen Festhalle Klartext geredet. „Wir fahren endlich fort, verlassen das Nest“, meinten die Jungen, die glauben: „Für neue Wege sind wir bereit.“ Jung seien sie, tönte es. Und sie forderten: „Wir haben Flügel. Also lasst uns los!“

Sie waren einfach die Größten, diese Jungs und Mädchen, die vor vier Jahren kaum zu sehen waren hinter ihren riesigen Schultüten und nach den Sommerferien ausnahmslos zu weiterführenden Schulen wechseln, um dort für geraume Zeit wieder die Kleinsten zu sein in dem Spiel, das sie seit der Kindergartenzeit permanent in Atem gehalten hat und weiter hält.

Am Ende ihrer musikalisch tief schürfenden „Reise“ weg von der Insel, während der nicht nur auf der Bühne, sondern auch im Saal das eine oder andere Tränchen verstohlen weggewischt werden musste, wurden die Schatzsucher von der Erkenntnis überwältigt, dass sie den Schatz, den sie suchten, in all den Jahren mit sich trugen. Denn: „Manchmal ist es ein wenig schwierig, richtige und wahre Schätze zu erkennen“, erfuhren sie von ihrer Klassenlehrerin Agnes Kähny und von Claudia Ströble.

Bei ihnen bedankten sich die Schülerinnen und Schüler „für einen ganz tollen Unterricht“, in dem sie zur eingeschworenen Gemeinschaft geworden zu sein scheinen, für die – das sollte man nach einer Violin-Einlage zweier kleiner Solisten unter künstlichen Sternen wohl annehmen – der Himmel noch voller Geigen hing.

In diesen Sternen lasen sie von neuen AGs, von „Mensen“, von neuen Freunden, neuen Lehrern, neuen Erfahrungen. Aber sie gaben auch zu: „Wir werden unsere Lehrerinnen vermissen. Hoffentlich sind die neuen nicht so streng.“ Und sie bangten: „Hoffentlich schaffen wir’s. Lauter neue Fächer. Hoffentlich verlaufen wir uns nicht.“

Für Claudia Ströble stand nach dem wunderschönen Schauspiel fest: „Wer solch eine tolle Aufführung schafft, der kann die Grundschule getrost verlassen. Wir gratulieren euch, ihr Kinder. Ihr habt euer Ziel erreicht. Wir wünschen euch, dass ihr ganz viel Mut und Freude habt und zuversichtlich in das neue Land gehen könnt an die neuen Schulen mit euren Freunden oder auch mit neuen Freunden und noch viele, viele schöne Schätze findet“, gab sie ihren bisherigen Schützlingen mit auf den Weg, ehe sie sich bei Eltern, Großeltern und zahlreichen Helfern „herzlich“ bedankte, weil ohne deren Unterstützung „schulische Leben nicht möglich wäre.“

Mit den Kindern, so Ströble, werden sechs Erwachsene ebenfalls „die Insel“ verlassen: Gertrud Striegel, Nicole Jäger, Patrizia Kratz, Corinna Eichin, Nicola Borgmann und Tobias Gimmi, die letzte männliche Bastion an der Grundschule, auf den sich „die Tumringer freuen werden.“ Der „Hahn im Korb geht uns verloren. Was machen jetzt bloß die Hennen?“ fragt sich sicherlich nicht nur Claudia Ströble, die zwei Nachfolgerinnen bereits fest im Visier hat und ein kleines Licht am Ende des Tunnels sah, weil Herbert Wolf, der im Februar in den Ruhestand verabschiedet wurde, „zurückkommt, um sein Lebenswerk, die Schulbücherei, weiter zu betreuen.“

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