Schopfheim In 80 Schritten zum eea-Siegel

Markgräfler Tagblatt

Gemeinderat billigt ambitioniertes „Energetisches Arbeitsprogramm“

Von Werner Müller

Schopfheim. In 80 Schritten nicht um die Welt - aber zum Energie-Zertifikat. So zumindest sieht der Marschplan der Stadt für das erste Etappenziel des eea-Prozesses aus.

Am Montagabend präsentierten Jan Münster von der Energieagentur Lörrach und Christine Griebel von der Energiearbeitsgruppe im Rathaus dem Gemeinderat das „Energetische Arbeitspapier“ (EPAP) für die Jahre 2015 und 2016, mit dem die Stadt Anfang 2017 das begehrte Zertifikat des European Energy Awards (eea) erringen will.

Das Programm umfasst nach Angaben von Jan Münster 80 Einzelmaßnahmen. Auf der Grundlage einer Ist-Analyse aus dem März dieses Jahres habe die Arbeitsgruppe die einzelnen Maßnahmen für dieses „energiepolitische Arbeitsprogramm“ entwickelt.

Die 80 Punkte seien „wichtige Bausteine“ für den Fortschritt bei den Energiesparmaßnahmen, so Münster. In knapp eineinhalb Jahren müssten sie seiner Meinung nach auch umsetzbar sein. „Mit dem EPAP können wir das eea-Zertifikat Anfang 2017 schaffen“, versicherte er den Stadträten.

Für das Zertifikat müsse die Stadt in den maßgeblichen Bereichen (Entwicklungsplanung und Raumordnung, kommunale Gebäude, Ver- und Entsorgung, Mobilität, interne Organisation sowie Kommunikation und Kooperation) insgesamt einen Wert von 53 Prozent erreichen. Derzeit liege sie bei 32 Prozent.

Mit dem EPAP sei bis Ende 2016 die 50-Prozent-Marke zu knacken, sagte Jan Münster. Es sei ein „gutes Programm“. Bei 80 Einzelmaßnahmen könne es mit der einen oder anderen eventuell nicht klappen, aber es sei Luft drin. „Das Programm ist ambitioniert“, räumte Münster ein, aber „Umsetzungsdruck“ könne auch nicht schaden.

Christine Griebel pickte sich vier exemplarische Einzelmaßnahmen heraus, um den Räten das Arbeitsprogramm und dessen Einfluss auf die eea-Bewertung etwas näher zu erläutern. Etliche Pluspunkte könne die Stadt zum Beispiel sammeln, wenn sie sich den Klimaschutz in ihrem Leitbild auf die Fahnen schreibe, weil dies auf alle anderen Bereiche ausstrahle.

Ähnlich positiv schlage zu Buche, wenn sie bei der internen Organisation „ökologische Richtlinien“ für das Beschaffungswesen aufstelle – wie etwa für Recyclingpapier, oder energiesparende EDV-Geräte und Kraftfahrzeuge.

Weitere Beispiele für die geplanten Maßnahmen seien Verbesserungen bei Bau und Ausweisung von Radwegen sowie die finanzielle Förderung von Bürgern, die energetische Investitionen tätigen.

Der letzte Punkt hatte es besonders Heidi Malnati (CDU) angetan. Seit Jahren fordere der Bürgerverein für eine klimaneutrale Stadt exakt ein solches Förderprogramm und sei dafür immer „belächelt worden“. Sie und alle anderen am Ratstisch hatten gegen das Arbeitspapier insgesamt denn auch nichts einzuwenden.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading