Schopfheim In der Rolle aufgegangen

Markgräfler Tagblatt
Cosima Greeven und Natasa Rikanovic auf der Bühne der Freien Waldorfschule Foto: Georg Diehl Foto: Markgräfler Tagblatt

Waldorfschule: Berührende „Geschichten vom Fliehen und Ankommen“ aufgeführt

Das Ende 2015 in Heilbronn uraufgeführte Theaterstück „Geschichten vom Fliehen und Ankommen“ von Elina Finkel wurde neben weiteren 25 Orten auch in Schopfheim in der Freien Waldorfschule aufgeführt.

Schopfheim . Es begann mit den ersten Takten des von Franz Schubert in seinem letzten Lebensjahr komponierten Liedes „In der Ferne“ auf einen Text seines Zeitgenossen Ludwig Rellstab, wo es passend zum Theaterprojekt heißt: „Wehe dem Fliehenden, Welt hinaus Ziehenden, Fremde durchmessenden, Heimat vergessenden...“.

Die beiden Darstellerinnen Cosima Greeven und Natasa Rokanovic gingen so stark in den anderthalb Stunden in ihren Rollen auf, dass das Publikum im Nu gewonnen wurde. Als Schuberts Lied zum ersten Mal erklang, war die Welt durch die napoleonischen Kriege mit Hungersnöten und Umstürzen gekennzeichnet, wie es in und nach den beiden Weltkriegen wiederum geschah. Die beiden Schauspielerinnen schlüpften in die unterschiedlichsten Rollen, als Flug-Stewardessen, wenn dann Reinhard Mey mit „Über den Wolken wird die Freiheit wohl grenzenlos sein“ erklang, oder wenn sie in Rollen als Puppenspieler satirische Dialoge formten.

Doch die Flüchtlinge aus afrikanischen oder orientalischen Staaten und die oft tödlich endende Fahrt nach Lampedusa führten in traurige Tatsachen zurück. Heraufbeschworen wurde auch die Zeit nach den Weltkriegen, vor allem nach 1945, als viele ihre Heimat verlassen mussten. Und in neuester Zeit wurden Szenen nachgespielt, in denen es auf Ämtern um Residenzpflicht, Personalpapiere und Durchgangslager und erst in letzter Linie um Menschenrecht ging. Das enge Zusammenleben mit mehreren Familien in einer Wohnung kam ebenso zur Sprache wie die getrennten Familien.

Mit diesem Theaterabend leistete die Freie Waldorfschule einen Beitrag zu Problemen dieser Tage mit ihren großen Herausforderungen wie Menschenrechte, Ängste, Mitgefühl, Ablehnung, Widerstände und Engagement sowie Flüchtlingshilfe.

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