Schopfheim In vielen Jahren Mut gespendet

Markgräfler Tagblatt
Plädoyer für die Kirche als beredter Zeitzeuge: Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh.                                                 Foto: Hans-Jürgen Hege Foto: Markgräfler Tagblatt

Stadtkirche: Landesbischof beim Festgottesdienst zum 125-jährigen Bestehen

Schopfheim (hjh). „Halleluja!“ Mit einem poppigen Festgottesdienst gingen die Feierlichkeiten zum 125. Geburtstag der evangelischen Stadtkirche in die zweite Runde.

Die Bedeutung der Kirche im Leben vieler Christen der Stadt unterstrich am Sonntag von der Kanzel herab Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh mit einem engagierten Plädoyer für die Kirche als beredter Zeitzeuge. Sie habe zwei Weltkriege er- und überlebt, habe vielen Gläubigen oder auch Zweiflern Mut und Trost gespendet und sei als Mittelpunkt des Lebens im Zentrum einer Stadt gut platziert, weil sie dort unter anderem ihrer Aufgabe gerecht werde, Menschen einen Zufluchtsort zu geben und unter einem Dach zusammenzuführen.

Pfarrer Martin Schmitthenner zelebrierte den Gottesdienst, den Christoph Bogons Kantoreichor, der Gospelchor „Resonance of Life“ und der Meister selbst an der Orgel musikalisch umrahmte.

Mittel- und Höhepunkt aber war zweifellos der Auftritt des Landesbischofs, der – so Schmitthenner schmunzelnd – „eigens aus Karlsruhe angereist ist, um mir zum Geburtstag zu gratulieren“. Er freue sich auf die Predigt des hohen Gastes, betonte er. Und er wurde im gut gefüllten Haus, in das auch Gläubige aus den umliegenden Kirchengemeinden („So kommt man zu einem predigtfreien Sonntag“, unkte der Pfarrer in Richtung seiner Kollegen), sicherlich nicht enttäuscht.

„Was macht die Kirche aus?“ Für Cornelius-Bundschuh sind es vor allem die Erlebnisse einzelner Personen und Gruppen, die sich einbrennen in die Geschichte der Gotteshäuser. „Zahlreiche persönliche Schicksale, viele Sorgen, Nöte und Ängste der Menschen und nicht zuletzt auch der Brand vor 21 Jahren haben sich in diese Mauern eingeprägt“, sagte er und betonte: „Ihre Kirche stärkt wie viele andere auch das Vertrauen der Menschen in Jesus Christus. Sie gibt den Traurigen Hoffnung, erinnert daran, dass alle Menschen gleich sind und dass ausnahmslos alle ihre Fehler haben.“

Für den Landesbischof stand fest: „Auf den Weg ins Reich Gottes kann man sich auch ohne Gebäude machen.“ Dennoch brauche man diese Häuser, um sich sammeln zu können, um zusammen feiern, voneinander hören oder sich treffen zu können. Die Kirche sorge dafür, dass aus Fremden Freunde werden, ausgerichtet auf Gottes neue Welt. Sie vermittle gläubigen Menschen die wichtige Botschaft, dass sie sich auf Gott voll und ganz verlassen können.

Und an die Gottesdienstbesucher gewandt, kam Cornelius-Bundschuh zum Schluss: „Ich wünsche ihnen noch viele Jahre in und mit dieser Kirche.“ Da kam dann das „Happy Birthday to you“ gerade recht, mit dem Christoph Bogons Chöre den Bischof und Pfarrer Schmitthenner völlig ungeplant, aber hochwillkommen überraschte.

Heute, Dienstag, 26. September, findet um 19.30 Uhr ein Vortrag von Professor Gerber über Luther im evangelischen Gemeindehaus statt. Am Mittwoch, 27. September, ist um 20 Uhr ein Jubiläumskonzert mit Christoph Bogon zum 125sten Geburtstag der Voit-Orgel. Am Freitag, 29. September, gibt es um 19 Uhr einen ökumenischen Gottesdienst zum Michaelsfest in der Stadtkirche, dem am Sonntag, 1. Oktober, dann zum Ende des Jubiläumsfestes ab 11 Uhr ein Erntedank-Gottesdienst folgt

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