Schopfheim Infraschall: „Schädliche Folgen nicht zu erwarten“

Markgräfler Tagblatt

Ministerium stellt eigene Berechnungen an – mit eindeutigen Ergebnissen

Schopfheim (wm). Klare Botschaft: „Schädliche Einwirkungen durch Infraschall von Windkraftanlagen sind nicht zu erwarten“. Mit dieser Aussage überraschte Björn Staiger, Referent für Windenergieanlagen im Umweltministerium Stuttgart, die Teilnehmer der Fachtagung zur Windkraft.

Staiger bezog sich dabei auf jüngste Berechnungen, die das Ministerium selbst in Auftrag gebeben hatte. „Wir wollten damit die Ängste viele Bürger auf einen wissenschaftlichen Boden holen“, so Staiger im Feuerwehrgerätehaus.

Infraschall (siehe Infokasten) sei Bestandteil des täglichen Lebens. Natürliche Quellen seien beispielsweise Wind und Wasserfälle, Meeresrauschen oder Gewitter. Künstliche Quellen seien Verkehr oder im Haushalt Kühlschränke, Heizung, Klimaanlage. Während tief frequenter Schall oberhalb der Hörgrenze eine starke Störwirkung entfalte, seien negative gesundheitliche Wirkungen von Infraschall Unterhalb der Hörschwelle „wissenschaftlich nicht nachgewiesen“, betonte Staiger. Infraschall sei überhaupt erst bei hoher Intensität (100 Dezibel und mehr) wahrnehmbar - zum Beispiel durch Vibrieren im Bauch oder Brummen im Ohr, wie dies beim Fahren im Auto mit geöffneten Fenstern zum Beispiel der Fall sein kann. Doch selbst in der Nähe eines Windrades (150 Meter) liegebei hohen Windgeschwindigkeiten von sechs Metern pro Sekunde der Infraschall bei einem Pegel von 60 Dezibel bereits deutlich unter der Wahrnehmungsgrenze. Laut Staiger sogar zehntausend Mal niedriger als beim Fahren im Auto mit geschlossenem Fenster. Und sogar zehn Millionen Mal niedriger als in einem Auto mit offenem Fenster.

In einer Entfernung von 700 Meter sei der Infraschall, der vom Windrad ausgeht, gar nicht mehr zu unterscheiden von jenem, den der Wind alleine erzeugt. „Viele Alltagsgeräusche enthalten deutlich mehr Infraschall als Windkraft“, so das Fazit Staigers.

Infraschall bezeichnet den Bereich der Schallwellen unterhalb einer Frequenz von 20 Hertz. Diese sind für das menschliche Ohr nicht mehr hörbar.

Infraschall ist Bestandteil der Umwelt. Natürliche Quellen wie Wind, Wasserfälle oder Meeresbrandung erzeugen ebenso Infraschall wie Heizungs- und Klimaanlagen, Straßenverkehr, Eisenbahnen oder Lautsprecher in Diskos.

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