Schopfheim „Kein Wochenende ohne Unfälle“

Markgräfler Tagblatt

Kreisstraßen: Gemeinderat vertagt Entscheidung über Lärmgutachten

Ziemlich viel Lärm um nix: Der Gemeinderat debattierte relativ unüberhörbar über Lärmmessungen und Geschwindigkeitsbegrenzungen auf mehreren Straßenabschnitten im Stadtgebiet, beschloss aber erst einmal – nicht(s).

Von Werner Müller

Schopfheim . Der Grund: Aus dem Gremium kamen so viele Zusatzwünsche und Änderungsanträge, dass Bürgermeister Christof Nitz die Verwaltungsvorlage zurückzog, die Entscheidung vertagte und eine neue Ausschreibung ankündigte.

Ursprünglich hatte die Verwaltung vorgeschlagen, von einem Fachbüro ein Lärmgutachten für die Kreisstraße 6353 in Höhe des Wohngebiets Altig, auf der K 6352 zwischen Fahrnau und Ortseingang Kürnberg sowie auf der K 6352 im Ortsteil Schlechtbach anfertigen zu lassen, um mit den Ergebnissen gegenüber dem Landratsamt die Forderungen nach einem jeweiligen Tempolimit begründen zu können. Diese Gutachten müsse die Stadt in Auftrag geben, betonte der Bürgermeist und verwies auf entsprechende Aussagen des Landratsamtes.

Artur Cremans (SPD) berief sich auf Klagen aus dem Altig, die Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Kreisstraße gelte in einem zu kurzen Abschnitt. Er habe den Eindruck, das Landratsamt sei eine „Verhinderungsbehörde“. Dabei müssten der Mensch und die Sicherheit doch im Vordergrund stehen.

Sein Fraktionskollege Peter Ulrich regte an, auch am Ortsausgang von Kürnberg in Richtung Gersbach den Lärm zu ermitteln.

Martin Gruner, Ortsvorsteher von Kürnberg, erinnerte daran, dass der Ortschaftsrat ausdrücklich ein Tempolimit vom Ortsausgang bis zur Abzweigung Sattelhof beantragt habe.

Sein Gersbacher Kollege Christian Walter begrüßte die Initiative zu Lärmerhebungen. „Kaum ein Wochenende vergeht ohne Motorradunfälle“, klagte er. In seinen Augen helfe nur noch „ein Fahrverbot“. Die Lärmbelästigung nehme mittlerweile „unglaubliche Formen“ an.

Willi Tholen, Ortsvorsteher von Raitbach, meldete sich mit dem Wunsch zu Wort, dann auch seinen Ortsteil in das Lärmgutachten miteinzubeziehen. Sei doch damit zu rechnen, dass die Motorradfahrer im Falle eines Fahrverbotes auf anderen Straßen hier eine „Ausweichstrecke“ finden.

Jeannot Weißenberger (CDU) bezweifelte indes, ob ein Tempolimit wirklich etwas hilft. Langsamer fahren sei nicht unbedingt gleichbedeutend mit leiser fahren.

Hilde Pfeifer-Zäh (Freie Wähler) hielt es für problematisch, dass der Lärm für das Gutachten nicht wirklich gemessen, sondern lediglich berechnet wird. „Das ist rausgeschmissenes Geld“, meinte sie mit Blick auf schlechte Erfahrungen in Zusammenhang mit dem Lärmaktionsplan.

Der Bürgermeister betonte, erst aufgrund solch berechneter Daten könne man über weitere Maßnahmen entscheiden, unter anderem auch über echte Lärmmessungen.

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