.„Ein tolles Kulturjahr steht uns wieder bevor“. So kommentierte Bürgermeister Christof Nitz die Veranstaltungen der Kulturkooperation Schopfheim-Wehr in der nächsten Saison 2017/18. Von Jürgen Scharf Schopfheim/Wehr. Am Mittwoch wurde das Programm in einer gemeinsamen Sitzung vorgestellt, die wegen des Kalten Markts nach Wehr verlegt worden war. Dort, im Alten Schloss, teilten sich die Schopfheimer Kulturbeauftragte Susanne Häußer-Ühlin und der Wehrer Kulturamtsleiter Reinhard Valenta die Rückblicke und Ausblicke. Sie gaben Berichte über die laufende Spielzeit und die nächste Saison. Kooperationspartner Wehr hat sich bei den Schlosskonzerten für den Jubiläumszyklus zum 30-Jährigen „ziemlich ins Zeug gelegt“ mit einem Klavierfestival, zwei Orchesterkonzerten und einem Klezmer-Abend als Höhepunkt. Das Programm wird umstrukturiert, denn man hat in Wehr ähnliche Probleme wie in Schopfheim mit den Besucherzahlen. In der Markgrafenstadt ist es allerdings ganz drastisch. Hier spricht Häußer-Ühlin von einem „gewaltigen Einbruch“ beim Theaterabo. 54 Abonnenten habe man dieses Jahr verloren. Sie hat nachgefragt und mehrheitlich von gesundheitlichen und Altersgründen erfahren, weniger von Unzufriedenheit über das Programm. Auffallend sei, dass viel mehr Einzelkarten verkauft werden, denn viele Leute würden sich nicht mehr mit einem Abo binden wollen. Diesen Einbruch will der Kulturausschuss durch ein neuerlich geändertes Programmkonzept aufhalten. In der neuen Spielzeit gibt es wieder mehr „herkömmliches Theater“ (Häußer-Ühlin), also Schauspiel, Komödie und Boulevardstücke. Experimente wie die multikulturelle Reiseshow „Abenteuer China“ (Theater Sturmvogel) im vergangenen Oktober soll es nicht mehr geben. Dass die Irish Christmas-Veranstaltung am 15. Dezember schwere Konkurrenz durch eine professionell beworbene Irish-Dance-Show (zwei Tage zuvor in der Stadthalle) bekommen hat, wertete Häußer-Ühlin als „ärgerlich“. Fünf Stücke , unter anderem von Goethe und Ludwig Thoma, Komödien und ein Musical sollen das Publikum wieder vermehrt anlocken. Im Kleinkunstbereich, so die Veranstalterin, werde der Spielort St. Agathe gut angenommen: „Alle sind begeistert“. Bei der neuen Kleinkunstreihe trifft man auf gute alte Bekannte aus der Region wie die Fetscher-Family oder die Knastbrüder. Bei den Ausstellungen, die sich die Stadt mit dem Kunstverein und der VHS in der Kulturfabrik teilt, gab es einen Rückzieher. Auf Anregung eines Ausschussmitglieds kam der 80. Geburtstag von Peer Clahsen zur Sprache; der Schopfheimer Künstler soll mit einer Ausstellung gewürdigt werden. „Es ist was geboten“, so Christof Nitz. Und das zusätzlich zu kommenden Veranstaltungen wie der Blues-Night-Openair mit Bands aus vier Partnerstädten im Stadtpark und dem Sommersound auf dem Marktplatz. In seiner Bilanz meinte Nitz, der die Sitzung leitete, dass das Programm für „Städte unserer Größenordnung“ einzigartig in der Vielfalt sei. Man könne sich damit sehen lassen und wolle das kulturelle Angebot weiterhin aufrecht erhalten.