Schopfheim Kraftprotze und mexikanische Messerwerfer

Markgräfler Tagblatt

Familienzirkus Lamberti gastiert im Lus / Manegenzauber mit Artisten zum Anfassen / Zuschauer dürfen mitmachen

Schopfheim (hjh). Zwei Stunden Manegenzauber: In diesen Genuss kamen die Besucher der Vorstellungen des Familienzirkus Lamberti, der derzeit seine Zelte im Gewerbegebiet Lus aufgeschlagen hat.

Die viel beschworene Zirkusromantik hielt das Publikum jedenfalls in Atem. Fans jeden Alters, die nicht auf seelenlose Perfektion, sondern viel mehr auf Improvisation mit Herz und auf Artisten zum Anfassen stehen, kamen dabei voll auf ihre Kosten. Alle gingen nach der Vorstellung begeistert nach Hause oder nutzten das Angebot, auf Ponys zu reiten und den Streichelzoo zu besuchen.

Drei Clowns, Beppino, Noah und Charly, füllten die Umbauphasen mit Klamauk, mit Musik und mit frechen Späßen – nicht auf Kosten des Publikums, sondern auf Kosten ihrer Mitstreiter, die mal als „mexikanische Messerwerfer“, mal als Kraftprotze in luftiger Höhe, als Taubenflüsterer, Bauchtänzerinnen, verhinderte Schlangenbeschwörer, als Pony-Dompteusen, Seiltänzer oder als Grazien an roten Tüchern hoch über den Köpfen herumturnten.

Mit auf der Darstellerliste – und das machte die Show zusätzlich „menschlich“ – standen Kinder und Erwachsene aus den Zuschauerreihen. Zwei Mädchen durften mit Tauben Kunststücke präsentieren, andere warfen zielsicher Ringe über Beppinos ausgestreckte Beine. „Leandro“, der Muskelprotz, kletterte mit den Armen über fünf Stühle, die auf Flaschen wahrlich nicht den festesten Stand hatten, in schwindelerregende Höhen. Und ein junges Mädchen kommentierte jeden weiteren Stuhl mit dem ängstlichen Hinweis: „Gell, Oma, jetzt fällt er gleich runter.“ Er fiel natürlich nicht.

Auch die jüngste Artistin, die siebenjährige Joellina, deren große Schwester Darleen in fast jeder Nummer ihre biegsamen Glieder verrenkte, schlängelte sich in einem schaukelnden Reifen knapp eineinhalb Meter über dem Boden in die Herzen des Publikums und vergoss nach einem etwas verunglückten Abgang ein paar Tränen, „wegen ihres verletzten Stolzes“, wie es hieß.

Schade, dass es um diesen Zirkus in den zurückliegenden Monaten so viel Zirkus gab. Zum Pech – an Weihnachten brannte der Kostümwagen ab, später rissen Neider die geklebten Plakate runter und der Patron der Familie wurde Opfer einer Gewalttat - gesellte sich, wie zu hören war, auch noch der Zuschauerschwund.

Dem will die agile Familie nun begegnen mit ungewöhnlichen Angeboten. In Schopfheim beteiligt sich der Zirkus vom 10. bis 15. August in Zusammenarbeit mit dem Kiwanis Club und dem Familienzentrum am Kinderferienprogramm.

Das neunköpfige Artistenteam bietet außerdem Auftritte an Hochzeits-, Firmen- und Familienfesten. Als „Event im Zirkuszelt“ sind Gala-Diner mit Programm, Kindergeburtstage mit der ganzen Schulklasse in der Manege oder Vereins- und Gemeindefeste mit Akrobaten möglich. Außerdem begleitet den Zirkus auf seinen Reisen eine ganze Landschaft voller abenteuerlicher Hüpfburgen. Löwen, Elefanten, Tiger und Kamele gibt es keine. Dafür Spaß mit Künstlern zum Anfassen.

Für den „Mitmach-Zirkus“ im Rahmen des Kinderferienprogramms in Schopfheim sind noch Plätze frei. Infos und Anmeldung beim Familienzentrum unter Tel. 07622/673804 (Gabi Rueb-Steinebrunner).

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