Schopfheim Lärmaktionsplan fruchtet nicht

Markgräfler Tagblatt
Exakt 1,3 Kilometer sind es zwischen beiden Ortsschildern – eine Strecke mit nicht hinzunehmendem Lärmpegel.   Foto: Ines Bode Foto: Markgräfler Tagblatt

Ortschaftsrat Langenau: Geplagte Anwohner im Straßendorf / Zusätzliche Laster

Von Ines Bode

Seit Wochenmitte rollen neben dem bereits üblich gewordenen Schwerlastverkehr zusätzliche Transporter durch Langenau. Das sei in einem Schreiben der Abfallwirtschaft angekündigt worden, informierte Ortsvorsteherin Elke Würger in der Ratssitzung am Mittwoch. Unabhängig von der neuen Zumutung ging es um einen Brief an die Landrätin zum Thema Verkehrslärm.

Schopfheim-Langenau. Die Deponie in Herten sei für zwei Monate wegen Umbaumaßnahmen geschlossen, zitierte Würger. Somit müsse die Scheinbergdeponie bis Mitte Mai 15 000 Tonnen Material aufnehmen. Das bedeute 80 bis 90 Schwerlaster täglich. Zudem handele es sich um Fahrzeuge, die größer seien als die sonst üblichen. Bereits 2015 hatte man schon so einen Fall, erinnerte Würger. Damals seien es 9000 Tonnen in zwei Monaten gewesen, täglich rauschten 60 Laster vorbei. Bereits eingangs der Sitzung resümierte die Ortschefin: „Es ist wahnsinnig, was da durch geht“.

Gemeint war das normale Verkehrs-Aufkommen in der anwohnergeplagten Durchfahrzone, seit Jahren zunehmender Belastung ausgesetzt, etwa durch die Holztransporte nach Niedertegernau. Hinzu kommen Berufs- und Lieferverkehr sowie Schwerlastverkehr. Diese lassen sich dem Steinbruch und der Sandgrube Tegernau zuordnen, und eben der Scheinbergdeponie. Jedes dieser Fahrzeug zähle doppelt, bewege es sich doch in beide Richtungen. Die ältere Bausubstanz befinde sich nah an der Straße, Anrainer leben mit klappernden Ketten von Muldenkippern und erhöhtem Lärm bei Leerfahrten. Tangierte Schachtdeckel und abgesenkte Einläufe geben regelmäßige Geräusche ab. Schäden traten auf, wurden repariert, um erneut dem Verschleiß zu unterliegen.

Der enorme Krach summiert sich in weiten Teilen des Straßendorfes zum inakzeptablen Lärmpegel. Der Brief an Landrätin Marion Dammann, der einstimmig befürwortet wurde, ist dringend notwendig. Der Langenauer Lärmaktionsplan fruchtet nämlich nicht wie geplant. Würger schilderte die Vorbereitungsphase, viele Jahre Engagement seien fast nutzlos verstrichen. Allein drei, vier Jahre habe die Erstellung gedauert, zudem verschlang das Papier viel Geld. Der Knackpunkt sei, dass der Lärmaktionsplan nicht verbindlich sei. „Das ist der Punkt, den ich nicht verstehe“, ärgert sich die Ortsvorsteherin. Seit sieben Jahren drehe man sich im Kreis und keiner höre zu.

Ratsmitglied Karlheinz Markstahler warf ein, das Ärgernis spiele sich auf 1,3 Kilometern ab, er habe eigens nachgemessen, es sei die Entfernung zwischen beiden Ortsschildern. An die Landrätin richtet sich die Forderung zur Einhaltung des Lärmaktionsplanes. Es wurde festgestellt, dass der Straßenlärm oberhalb der zulässigen Werte liege. Verlangt wird zweierlei: erstens Tempo 30 im Bereich der gesamten Ortsdurchfahrt und ein beidseitig eingeschränktes Halteverbot. Letzteres soll permanentes Halten und Wiederanfahren wegen parkender Autos verringern.

Davon verspreche man sich einen gleichmäßigen Verkehrsfluss mit deutlich geringeren Emissionswerten. Unterm Strich erhalten die Anwohner eine wesentlich bessere Situation.

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