Schopfheim Langlauf mit Gegenverkehr

Markgräfler Tagblatt

Rohrenkopf: Gersbacher Loipe wegen der Windräder in diesem Winter nur auf der Nordseite begehbar

Achtung Gegenverkehr: Auf der Loipe in Gersbach müssen Langläufer in diesem Winter mit noch mehr Vorsicht ihre Runden drehen, als dies auf der anspruchsvollen Spur rund um den Rohrenkopf ohnehin ratsam ist.

Schopfheim-Gersbach. Das hängt mit den Windrädern zusammen, die sich dort oben seit kurzem drehen. Der Grund: Prinzipiell lässt sich bei Windkraftanlagen trotz der beheizten Rotorblätter die Gefahr von Eiswurf nicht ausschließen.

Deswegen sind bei Wegen und bei Loipen laut Gesetz gewisse Mindestabstände einzuhalten – bei Anlagen mit einer Nabenhöhe von rund 140 Metern und 50 bis 60 Metern Rotordurchmesser sollten dies laut einschlägigen Vorschriften zwischen 200 und 250 Meter sein. Am Rohrenkopf führt die Langlaufspur in deutlich geringerem Abstand an der WEA 4 vorbei.

Rechtzeitig zum Wintereinbruch und den ersten Schneefällen haben sich Stadt und Ortsverwaltung mit dem Windparkbetreiber EWS auf eine geänderte Routenführung verständigt. Diese ist allerdings provisorisch und gilt zunächst nur für diese Saison, wie Jürgen Sänger, zuständiger Fachbereichsleiter bei der Stadt, auf Anfrage betonte.

Die Vereinbarung sieht vor, nur den nördlichen Verbindungsast zwischen Schwellen und Sägbaumdumpf zu spuren, den bisherigen Rückweg auf der südlichen Verbindung hingegen zu sperren. Das hat zur Folge, dass sich die Langläufer die einzig verbliebene Loipe im Windschatten des Rohrenkopfes für Hin- und Rückweg dann in beiden Fahrtrichtungen teilen müssen.

„Das macht uns schon ein bisschen Bauchweh“, räumt Jürgen Sänger mit Blick auf die nicht ganz einfach Topografie mit Kurven und teilweise steilen Abfahrten beziehungsweise Anstiegen ein.

Hinzu kommt, dass sich die Loipe auch nicht nach Belieben verbreitern lässt – so müssen die klassischen Langläufer in ihren schmalen Rillen und die Skater auf ihrer deutlich breiteren Laufbahn schauen, wie sie aneinander vorbeikommen. „In diesem Winter muss es halt gehen“, so der Fachbereichsleiter. Entsprechende Warnschilder sollen die Langläufer an den kritischen Stellen auf den Gegenverkehr hinweisen und zur gebotenen Vorsicht mahnen.

Zugänglich bleiben soll die amputierte Gersbacher Loipe trotz alledem auch weiterhin vom Infopavillon her. Bei genügend Schnee will die Stadt

Ein bisschen Bauchwe

von dort eine Spur zum Einstieg bei den Schwellen anlegen lassen. Allerdings stehe auf den Schwellen selbst nur eine begrenzte Anzahl von Parkplätzen zur Verfügung, warnt Jürgen Sänger.

Als „geschickter“ für Langläufer bezeichnet er deshalb den Einstieg von St. Antöni her über die Todtmooser Loipe, die auch an die beschnittene Gersbacher Spur angebunden bleibt.

Die Gegenverkehr-Regelung gilt, wie gesagt, nur für diesen Winter. Für die kommenden Jahre wollen sich die Verantwortlichen in aller Ruhe eine dauerhafte Lösung ausdenken.

Dabei möchte auch der Tourismus Gersbach ein Wörtchen mitreden, wie Rolf Strohm bestätigt. „Wir haben größtes Interesse daran, dass die Gersbacher Loipe auch weiterhin funktionsfähig und interessant bleibt“. Es sei durchaus denkbar, dass der Tourismus aus diesem Grund zu gegebener Zeit einen eignen Routenvorschlag auf den Tisch legt.

Umfrage

Bettina Stark-Watzinger

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat sich für Zivilschutzübungen an Schulen ausgesprochen. Damit sollen Schüler besser auf den Kriegsfall, Pandemien und Naturkatastrophen vorbereitet werden. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading